Willich: Mehr tun für alte Patienten

Das Katharinen- Hospital will eine Station, auf der Demenz-Patienten operiert und gepflegt werden.

Willich. Die haben Großes vor! So könnte man beschreiben, wie das Willicher Katharinen-Hospital in die Zukunft geht. Allein dieses Jahr werden dort 2,5 Millionen Euro investiert. Über Einzelheiten informierte am Freitag die Klinikleitung.

Das Haus soll eine Erweiterung bekommen, die möglicherweise einzigartig in ganz Deutschland ist. "Neben der weiteren Verbesserung der chirurgischen und internistischen Versorgung wird das Haus einen Schwerpunkt auf die Behandlung und aufwendigere Pflege älterer Menschen bilden", sagt Paul Neuhäuser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Augustinus-Kliniken.

Näheres sagt Neuhäuser nicht. Entsteht dort etwa eine Konkurrenz zum Antoniuszentrum in Tönisvorst? "Nein", erklärt Geschäftsführer Stefan Knöfel auf Nachfrage der WZ. In Tönisvorst werde eine Früh-Reha betrieben. In Willich soll eine Station entstehen, in der Menschen mit Demenz operiert und anschließend gepflegt werden können.

"Solche Patienten sind natürlich jetzt auch schon vorhanden. Aber keiner kann im Grunde damit umgehen", erklärt Knöfel. Dabei werde dieses Krankheitsbild zunehmen.

Im Katharinen-Hospital soll eine Abteilung auch räumlich so gestaltet werden, dass hier Menschen mit Demenz behandelt werden können. Das sollen dann Patienten aus dem Großraum sein, also auch aus Mönchengladbach, Krefeld, und dem Kreis Neuss.

Auch das Personal soll speziell geschult werden. Könnte das der Anfang einer Voll-Geriatrie sein? Knöfel schüttelt den Kopf. "Da kann ich nichts zu sagen."

Bei den geplanten baulichen Änderungen werde der ganze Bau angepackt, versichert Paul Neuhäuser. Das alles werde in diesem Jahr geplant, ein Architektenbüro ist beauftragt. Investiert wird zudem in eine neue Röntgenanlage.

Das ist der Abschied vom herkömmlichen Röntgenbild. Das gemachte Foto ist digital und steht sofort zur Verfügung - auch an anderen Standorten. Tele-Radiologie. Beim CT praktiziert man dieses Verfahren schon. Außerdem gibt’s neues Equipment für die Endoskopie.

"Wir haben unbestritten ein erfolgreiches Jahr hinter uns", freut sich der medizinische Direktor und Chef der Inneren Abteilung, Dr. Walter Ormann. Er wisse ein leistungsstarkes Team hinter sich und sei froh, dass er alle Stellen besetzen könne. In anderen Häusern kämpfe man bereits mit einem Ärtzemangel.

"Das Konzept der breiten Grundversorgung geht auf", sagt Ormann. Das sei wahrscheinlich auch der Grund, warum niedergelassene Ärzte gerne ins Katharinen-Hospital einwiesen. Nicht zuletzt spräche die hohe Zahl von Magen- und Darmspiegelungen - rund 1.500 im vergangenen Jahr - eine klare Sprache.

Auch die Bilanz von Chirurgie-Chef Dr. Gerd-Uwe Neukamp fällt sehr positiv aus. Unter seiner Leitung wird deutlich mehr Unfall-Chirurgie betrieben, die ganze Bandbreite außer Rücken und Wirbelsäule. "Ich fühle mich hier besser aufgehoben als in einem Haus der Maximalversorgung", sagt Neukamp und schmunzelt. Sein "Steckenpferd" wurde ebenfalls gepflegt, das ist die Schilddrüsen-Chirurgie.

Im Oktober 2008 hat Karla Frankenstein die Pflegedienstleitung übernommen. Sie füllt diese Funktion ebenfalls im Neuwerker Krankenhaus "Maria von den Aposteln" aus. Sie legt großen Wert auf Ausbildung. "Und ich bin froh, dass wir eine geschlossene Personaldecke haben." Allerdings deuteten sich im intensiv-medizinischen Bereich schon Schwierigkeiten an. Frankenstein will die Vernetzung der zusammengeschlossenen Häuser weiter fördern.

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