Willich: Lucia Borghs leitet nun das BLZ

Die 30-Jährige steht an der Spitze des Beschäftigungs- und Leistungszentrum in Willich mit seinen 30 Mitarbeitern.

Willich. Als "hängende Spitze" stürmte Lucia Borghs noch vor wenigen Monaten im Damen-Team des TSV Wachtendonk in der Landesliga. Jetzt joggt sie nur noch, ist aber nach wie vor "Spitze".

Denn die 30-jährige Wachtendonkerin und Anhängerin von Schalke 04 hat ab 1. Oktober offiziell die Leitung des Beschäftigungs- und Leistungszentrums (BLZ) Willich übertragen bekommen. In vorderster Linie kümmert sie sich mit den 30 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen um die Arbeitslosen, die Hartz- IV-Leistungen erhalten.

"Ich habe auf dem Gebiet bisher viele Erfahrungen sammeln dürfen", erzählt die Amtsrätin in ihrem neuen hellen Büro an der Gießerallee 8, dass sie seit BLZ-Gründung im Jahre 2005 dort viele Bereiche schon durchlaufen hat, von der Leistungsgewährung über den Arbeitgeber-Service bis zum Fall-Management. Als ihr Vorgänger Bernd Hitschler-Schinhofen schon im Frühjahr die Leitung des städtischen Geschäftsbereiches "Schule, Sport und Kultur" übernahm, war ihr schon im April kommissarisch die Leitung des BLZ übertragen worden.

Erleichtert ist Lucia Borghs darüber, dass kürzlich der Kreistag am Willicher Standort festhielt. "Wir werden jetzt zu einem Job-Center, aber sonst wird sich nicht allzu viel ändern", sagt die 30-Jährige, die gerade die jüngsten Arbeitslosenzahlen auf dem Tisch hat.

Im Vergleich zu anderen Kommunen schneidet dabei Willich sehr gut ab: zum 30. September gab es in Willich 1.326 Arbeitslose (Quote: 4,995 Prozent). Darunter waren 589 Personen die das Arbeitslosengeld I von der Arge erhalten und 737 Hartz IV-Empfänger. Zählt man Partner und Kinder hinzu, kümmert sich das BLZ derzeit um etwa 1.150 bis 1.200 so genannte Bedarfsgemeinschaften.

"Es geht weiter aufwärts", stellt die neue Leiterin eine positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt fest. So konnten im September rund 50 Personen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden, eingerechnet die Mini-Jobs. Derzeit seien beim BLZ etwa 30 freie Stellen gemeldet, würden unter anderem Küchenhilfen, Produktionshelfer oder LKW-Fahrer gesucht.

Was auch in dem Umfang neu sei: einige Firmen gingen immer mehr dahin, Ungelernte zu übernehmen und sie selbst zu qualifizieren. So habe kürzlich ein im Gewerbegebiet Münchheide angesiedeltes Unternehmen der Metallfertigungstechnik sieben Ungelernte beschäftigt.

Lucia Borghs will die Zusammenarbeit mit der Arge-Geschäftsführung und der Gesellschaft zur Förderung der Beschäftigung im Kreis Viersen (GFB) weiter ausbauen und auch den Bekanntheitsgrad des BLZ mit dem Arbeitgeber-Service erhöhen. Auch appelliert die neue Leiterin an die Firmen, bei der Einstellung und den Arbeitszeiten von Alleinerziehenden flexibler zu sein. Ihre Stellvertreterin heißt jetzt Viola Völker.

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