Willich: Klappertüüt mit Jim Knopf

TolleTage: Höchst unterschiedlich feiern Schulen in Willich und Tönisvorst Karneval. Die einen sind mittendrin, andere bleiben außen vor.

Willich/Tönisvorst. Sie feiern, sie feiern nicht. Sie feiern, sie feiern nicht. Sie feiern, sie... Hoppla, nicht überall in Willich und Tönisvorst gehen die Uhren gleich, denn längst nicht jeder Schüler wird am Donnerstag mit Tusch und Helau darauf aufmerksam gemacht, dass (endlich) Altweiber ist.

In Willichs Robert-Schuman-Europaschule ist Unterricht bis 13.30 Uhr. Die Schüler der Stufen 5 bis 7 haben, so Schulleiter Ulrich Graf, "die Erlaubnis, mit Kostüm zur Schule zu kommen". Er selbst stellt sich auf einen alten Altweiberbrauch ein und wird sich eine Krawatte umbinden. Älteren Datums, versteht sich.

So hält es auch Kollege Andreas Irkens von der Kirchenfeld-Hauptschule in St.Tönis. Er erwartet, dass nicht nur Schulsekretärin Roswitha Hackstein seinen Binder mit der Schere kürzt. Obwohl die Hauptschule - wie so oft - das Kinderprinzenpaar der Stadt Tönisvorst stellt, gibt’s an Altweiber kein närrisches Treiben in der Schule.

Gelernt statt geschunkelt wird auch an der Johannesschule in Anrath, die erst nach Schulschluss am Donnerstag in fünf freie tolle Tage geht.

Wir bleiben in Anrath, gehen aber hinüber zu einer Schule, die feiert statt zu "fasten". Ab 11 Uhr 11 ist Hausparty am Lise-Meitner-Gymnasium. Karnevalsshits sorgen für Stimmung. Wer will, kommt kostümiert.

Was in Anrath die Hausparty, ist im Schiefbahner St. Bernhard die Sockenfete, natürlich auch ab 11 Uhr 11. Früher, sagt Sekretärin Gerlinde Tilgner, fand die Feier in der Turnhalle statt, deswegen die Sockenpflicht. Jetzt ist die Fete im Forum, die Schuhe bleiben an, Party wird aber genauso gemacht. Auch die Schulleitung ist bei dem SV-organisierten Spaß dabei. Das Kostüm bleibt noch geheim.

"Kostüm - wohl kaum", sagt Ingrid Thyßen, Sekretärin am Michael-Ende-Gymnasium in St.Tönis mit Bedauern in der Stimme. "Wir haben Donnerstag unseren Anmeldetag. Da macht sich das nicht gut." Trotzdem: Das Michael-Ende-Gymnasium feiert 2009 Karneval wie selten zuvor. Es soll erst der Anfang einer neuen Tradition sein. Das Organisations-Dreigestirn bilden Thomas Kroschwald, Stephan Küpper und Daniel Karsch. Die Lehrer laufen auch mit, wenn die Sechstklässler, Eltern, SV und Orchester als mindestens 100-Mann-starke Fußgruppe mit eigenem Wagen (bemalt von Eva Adler, Inga Fier und Christiane Schmidt; Foto) im Tulpensonntagszug mitziehen.

"Wir wollen die Schüler und Elternhäuser an den Karnevalsbrauch heranführen", so Kroschwald. Nicht nur an Tulpensonntag. Schon Donnerstag, also an Altweiber, werden 25 bis 30 Oberstufenschülerinnen als Möhnen verkleidet das Rathaus stürmen.

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