Willich: Ihre Kunden sind die Arbeitgeber

Lucia Borghs und Marco Härtel suchen das passende Personal.

Willich. Dass auch Arbeitgeber zu den "Kunden" des Willicher Beschäftigungs- und Leistungszentrums (BLZ) an der Wasserachse im Stahlwerk Becker gehören, hat sich herumgesprochen. Neu ist, dass sich Lucia Borghs und Marco Härtel im Team unter dem Titel "Arbeitsgeberservice" um diese Klientel kümmern. Ihre Aufgabe: Arbeitgebern die Suche nach geeignetem Personal zu erleichtern sowie den Personalchefs die Anstellung Wenig- und Geringqualifizierter leichter zu machen.

Zu einer Hälfte stecken die beiden noch in ihrem "normalen" Job im Fallmanagement, zur anderen kümmern sie sich nun gezielt um die Wünsche der Arbeitgeber. "Was nicht einfacher wird", sagt Lucia Borghs. Der an sich positive Effekt, dass es in Willich eine relativ geringe Arbeitslosigkeit um die fünf Prozent gibt, macht den Job naturgemäß nicht einfacher: "Wer qualifiziert ist, findet eher was. Unser Klientel aus dem Hartz-4-Bereich ist dagegen häufig weniger qualifiziert und entsprechend schwerer zu vermitteln."

Aber Bangemachen gilt nicht. So setzen Härtel und Borghs ihr Instrumentarium gezielt ein: Die beiden wissen, welche Trainingsmaßnahmen es gibt und wie Eingliederungszuschüsse oder sonstige Leistungen fließen können. Sie bieten einem potentiellen Arbeitgeber auch unbürokratische, risikofreie Versuche an. Härtel: "Ganz konkret sieht das so aus, dass ein Langzeitarbeitsloser mit geringer Qualifikation auf zwei Wochen in einem Betrieb zur Probe arbeitet. Er erhält seine Leistungen in diesen 14 Tagen von der Arge weiter - der Arbeitgeber hat da nur einen minimalen Aufwand und kein Risiko. Wenn sich schließlich herausstellt, dass es nicht passt - schade. Aber ab und an haut es auch hin. Dann ist beiden Seiten geholfen."

Wenn sich ein Arbeitgeber an die Beiden wendet, wird zunächst generell im System der Arbeitsagentur ein entsprechendes Stellenangebot eingestellt. Dann werden geeignete Bewerber gesucht. Nach einer Vorauswahl werden geeignete Kandidaten über die freien Stellen informiert, bewerben sich - und damit sind die ersten Schritte getan.

Borghs: "Jeder Fall liegt anders, weil es einfach auf beiden Seiten passen muss. Lösungen von der Stange gibt es nicht." Klappt es, können sie und Härtel noch mit Eingliederungszuschüssen unterstützend einwirken. Der Service ist für den potenziellen Arbeitgeber kostenfrei.

Beide wollen in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen (Härtel Münchheide/Stahlwerk Becker, Borghs der "Rest") verstärkt auf die Unternehmen zugehen, auf die entsprechenden Anzeigen reagieren.

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