Willich: Günstiges Licht für die Stadt

Bei Strom, Wasser und Gas kann die Stadt Willich viel Geld sparen. Allerdings ist die Sache nicht so ganz einfach.

Willich. Zwei Millionen Euro zahlt die Stadt Willich jährlich für den Gas-, Wasser- und Stromverbrauch ihrer öffentlichen Gebäude. Dazu zählen die Rathäuser, Schulen, Kindergärten und Turnhallen. Dazu kommen nochmals 400000 Euro, die die Straßenbeleuchtung an Strom und Gas verbraucht. Eine stolze Summe. Daher ist es mehr als verständlich, dass in diesem Bereich versucht wird, die Kosten zu senken. Doch einfach gestaltet sich dieses Vorhaben nicht.

Zwar gibt es moderne LED-Technik für die Straßenbeleuchtung, doch die ist bei weitem noch nicht so ausgereift, wie manch einer glaubt. "Das Problem ist die gleichmäßige Ausleuchtung, die bei LED noch nicht gegeben ist", erklärt Andreas Hans, Geschäftsbereichsleiter Landschaft und Straßen der Stadt Willich. Daher sucht der Bürger diese Technik bei den Straßenlaternen vergebens.

Aber es gibt andere energieeffiziente Techniken für die Straßenbeleuchtung. Die Stadt Willich orientiert sich hierbei an einem Bundeswettbewerb, der als Ergebnis eine Sammlung von neuesten, zugelassenen Techniken präsentiert. "Bei Neu- und Umbaumaßnahmen setzen wir diese sofort ein", erklärt Jürgen Greverath vom zuständigen Geschäftsbereich Landschaft und Straßen.

Immerhin sind auf diesem Weg schon 4000 der insgesamt 6600 Lampen in Willich umgerüstet worden. Statt 80Watt strahlen 50 Watt bzw. statt 120 Watt 70 bis 80Watt dank moderner Technik nicht minder hell. Es wird mehr Energie in Licht verwandelt, statt in Wärme. Nichtsdestotrotz verbrauchen die per Dämmerungsschalter gesteuerten Willicher Straßenlaternen noch 2,9Millionen Kilowattstunden im Jahr.

Wahre Energiefresser sind und bleiben allerdings die Gasleuchten in den Ortskernen von Schiefbahn, Willich und Neersen. "Es ist zwar ein warmes, angenehmes Licht, aber leider mit einem hohen Energieverbrauch gekoppelt", bemerkt Hans.

Sparen ist auch bei den öffentlichen Gebäuden angesagt. Seit dem Jahr 2000 werden die Energieverbrauche erfasst, ausgewertet und geschaut, wo Sparpotenziale liegen. Im Bereich der Wärmetechnik konnte der Energieverbrauch seit 2003 so um 22Prozent gesenkt werden. Er fiel von 20000 Megawattstunden auf 15600 pro Jahr. Der Wasserbedarf konnte um sieben Prozent gesenkt werden.

Bei Neubauten sollen verstärkt Geothermie und Solartechnik zum Einsatz kommen. So unter anderem beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses Schiefbahn im nächsten Jahr. Neue Fenster werden nach den Ferien zum Beispiel am St. Bernhard-Gymnasium die Heizkosten senken. Solche Modernisierungen zahlen sich aus. So sind die Heizkosten der Gottfried-Kricker-Schule nach dem Einbau neuer Fenster um rund 20 Prozent gesunken.

Im Bereich Strom wurden in den vergangenen Jahren die Beleuchtungsanlagen ausgetauscht. Andere Leuchtmittel, Lichtsteuerungen und Bewegungsmelder kamen zum Einsatz. Die Rathäuser in Anrath, Schiefbahn und Willich sowie das Technische Rathaus und das Dachgeschoss des Neersener Schlosses verfügen zum Beispiel über moderne und damit kostengünstige Beleuchtungsanlagen.

Die Schiefbahner Willi-Graf-Realschule wird bis zum Ende der Sommerferien in Sachen Beleuchtung komplett umgestellt. "Zudem setzen wir auf eine Änderung des Nutzerverhaltens", erklärt Klaus Klinkenberg, Betriebsleiter Objekt- und Wohnungsbau der Stadt Willich. Bereits in den Kindergärten vorgestellte Konzepte stießen auf eine breite Zustimmung. "Es tut sich einiges", sind sich die drei städtischen Mitarbeiter einig.

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