Willich: Generäle heizen kräftig ein

Am letzten langen Abend des Jahres gab’s im Kaisersaal tolle Oldtimer und Blues zu hören. Viele Besucher sangen mit.

Willich. Es gehörte schon eine Menge Mut dazu, dieselbe Vorgruppe zu wählen wie im Vorjahr. Damals hatten es The Generals schwer, als Haupt-Act des Konzertes die Betriebstemperatur im Kaisersaal zu halten, die The Oldtimers mit ihrer letzten Zugabe erreicht hatten. Doch The Generals bewiesen jetzt diesen Mut - und taten gut daran.

Besagte Vorgruppe spielte sogar eine halbe Stunde länger als noch 2007. Als Überraschungsgast brachten die Oldtimer den jungen Willicher Kai Bertram auf die Bühne, der bei einer Coverversion eines alten CCR-Hits an die Drums durfte und einen Riesenapplaus bekam. Auch wenn die Zeit schon drängte, gab es dann noch eine Zugabe. Ja, und dann kamen The Generals.

Einen Teil des Vorprogramms hatten sich einige der Musiker im leider nicht ganz so vollen Kaisersaal (Mitorganisator Stefan Klemm: "Da kriegt man immerhin etwas besser Luft!") angehört, hatten alte Bekannte und gute Freunde begrüßt und sich dann zum Einspielen in die Garderobe zurückgezogen. Der Keyboarder Klaus Nelsen setzte sich ans Klavier, Frank Henkes packte seine Mundharmonika aus, der Rest der Truppe (Drummer Waldo Karpenkiel, die Gitarristen Harry Klupsch und Rüdiger Bobusch, der Bassist Peter Beecker und Sänger Wolfgang "Mölle" Böllitz) fielen mit Schnippen, Summen oder sonst wie in den angestimmten Blues ein. Die Stimmung unter den Generälen war schnell auf Live-Temperaturen. Und die hielt auch die kurze Umbaupause über durch.

Nach nur rund 15 Minuten schnappte sich Jochen Contzen das Mikro und sagte den Auftritt seines Busenfreundes Mölle und der Generäle an. Was nur wenige wussten - Contzen selbst war einer der Special Guests, die im Laufe der langen Nacht auf die Bühne kamen und gemeinsam mit zwei weiteren Blues-Brothern und den Generals zeigten, was Bluesmusik ist.

Die ersten Töne gehörten allerdings Beatles-Stücken. Vor allem eine Version des Beatles-Klassikers "And I love her" fand Riesenapplaus. Hier glänzte auch die besondere Verstärkung, die man sich für das Konzert geholt hatte: Mit Knut Abel (Kongas) und Poncho Valdez (Timbales) hatte man sich ein starkes Percussionsduo engagiert, das dem Konzert ein Latinfeeling gab. Gemeinsam mit den "Sgt. Peppers Lonely Horns" kamen die versprochene "Magic of the 60s" noch besser und manchmal in überraschenden Versionen daher. Das Publikum zwischen Anfang 20 und deutlich über 60 sang begeistert mit. Hier galt: Je älter, umso textsicherer.

Auch wenn eine alte Textpassage etwas anderes verheißt, man ist doch nie zu alt für Rock ’n Roll. Und so war es wieder einmal schön, die letzte ganze Nacht des Jahres mit vielen alten Stück zu verleben.

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