Mobilität in Willich „Für Willich“ fordert Fahrradflundern

Willich · Die Fraktion „Für Willich“ will mit mobilen Plattformen in Willich, Schiefbahn, Anrath und Neersen mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen.

 Anfang Januar wurde in Kempen die erste Fahrradflunder an der Peterstraße aufgestellt.

Anfang Januar wurde in Kempen die erste Fahrradflunder an der Peterstraße aufgestellt.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Nach Kempen soll auch die Stadt Willich eine Fahrradflunder bekommen. Das schlägt die Fraktion „Für Willich“ vor, die am Montag beschlossen hat, dazu einen Antrag zu stellen. Nach dem Wunsch der Fraktion soll für jeden Stadtteil eine Fahrradflunder angeschafft werden – je eine für Willich, Schiefbahn, Anrath und Neersen und mit der Option der Erweiterung mit Überdachung und Solarzellen.

Eine Fahrradflunder ist eine mobile Plattform, auf der Fahrradbügel montiert sind. Auf der Plattform können Fahrräder abgestellt und an den Bügeln sicher angekettet werden. Die Plattform ist so groß, dass sie auf einen Pkw-Stellplatz geschoben werden kann, und ist per Kran leicht zu versetzen.

Viele Städte nutzen diese Plattformen inzwischen, um in Erfahrung zu bringen, wo im öffentlichen Raum Fahrradparkplätze nötig sind und gegebenenfalls einen Pkw-Stellplatz ersetzen können: Wird die Plattform innerhalb eines Testzeitraums von Radfahrenden gut genutzt, kann man den Pkw-Stellplatz entfernen und stattdessen dort feste Fahrradbügel installieren; die Plattform wird dann an den nächsten Standort versetzt.

Das Konzept stammt aus den Niederlanden, dort sind die Fahrradflundern (auf Niederländisch: Fietsvlonders) inzwischen gang und gäbe. In Kempen hatte die Stadt nach einer Bürgeranregung solch eine Plattform in typischer Pkw-Stellplatzgröße (2 x 5 Meter) bestellt, Anfang Januar wurde sie geliefert und aufgestellt – zum Auftakt aber nicht auf einem Pkw-Stellplatz, sondern an einer von Radfahrenden stark frequentierten Stelle in der Stadt.

Mitarbeiter sollen kontrollieren, wie Angebot genutzt wird

Mit fünf Fahrradbügeln bietet sie Platz für bis zu zehn Räder. Inwiefern das Angebot von Radfahrenden genutzt wird, sollen regelmäßige Sichtkontrollen durch städtische Mitarbeitende zeigen. Alle zwei bis drei Monate will die Stadt die Plattform dann an einem anderen Standort aufstellen, dann auch auf vorhandenen Pkw-Stellplätzen, um nach und nach den Bedarf von Fahrradparkplätzen im Stadtgebiet zu ermitteln.

Mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder wünscht man sich auch bei der Fraktion „Für Willich“: Die Stadt Willich sei eine fahrradfreundliche Gemeinde, sagt Antragstellerin Heike Hekel von der Fraktion „Für Willich“. In allen vier Stadtteilen fehlten aber Aufbewahrungs- und Abstellmöglichkeiten für Räder. Hekel: „Bei den Fietsvlonders handelt es sich um mobile Abstellmöglichkeiten, die optional auch mit Überdachung und integrierten Solarzellen ausgerüstet werden können, damit E-Bikes direkt an Ort und Stelle klimaneutral aufgeladen werden können.“

Fraktionschef Detlef Nicola weist auf die vergleichsweisen geringen Anschaffungskosten hin: „Eine Fietsvlonder ohne Überdachung und Solarzellen kostet 5000 Euro.“

Hekel verweist auch auf die Mobilität der Plattform: Die Aufstellung sei nicht an feste Orte gebunden, sondern könne je nach Bedarf variiert werden. Sie sei sich sicher, dass damit „eine erhebliche Steigerung der Attraktivität für Fahrradfahrende verbunden sein“ werde.

(biro)
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