Willich: Eis-Zeit und Karaoke-Ärger

Ein Ex-Festspiel-Caterer hat jetzt ein Eis-Café – und ein Willicher Basketball-Trainer Pech in der Kuppelshow.

Willich/Tönisvorst. Sollten Sie in diesen sommerlichen Tagen mit dem Rad unterwegs sein, führt Sie der Weg vielleicht auch über die Grenzen des Kreises Viersen hinaus nach Mönchengladbach. Dann könnte ein kleiner Abstecher in den Stadtteil Lürrip nicht schaden, um einem alten Bekannten einen Besuch abzustatten: Markus Houben (40), 2006 und 2007 mit seinem Crépes-Bus und einem Zelt Caterer bei den Festspielen in Neersen, hat sich dort als Eismann niedergelassen. In seinem Café an der Neusser Straße verzichtet er bei der Herstellung der köstlichen Kugeln auf jegliche künstlichen Zusatzstoffe. Und Allergiker können sicher sein, dass das Eis glutenfrei ist. Zu den von ihm erfundenen Sorten gehören Holunderblüten, Sanddorn und Himbeer-Capuccino.

Sollten Sie in diesen sommerlichen Nächten gerne draußen feiern, dann seien Sie auf der Hut: das kann Ärger geben. Diese Erfahrung machte jüngst auch die Straßengemeinschaft "(alter) Alter Weg" in Vorst. Höhepunkt des Sommerfestes bildete eine Karaoke-Show, bei der Jung und Alt zur fortgeschrittenen Stunde ihre gesanglichen Fähigkeiten unter Beweis stellten. Alle hatten viel Spaß - bis denn die Ordnungskräfte der Stadt auf der Matte standen und erklärten, man habe mehrere Beschwerden wegen nächtlicher Ruhestörung bekommen. Womit die lustige Show ein trauriges Ende nahm - sehr zum Ärger der Veranstalter: "Wir feiern nur alle zwei Jahre und werden als zu laut empfunden, während Kindergeschrei und Hundegebell an 365 Tagen im Jahr widerspruchslos ertragen wird", beklagt Vorsitzender Roland Kowalewski.

In Zeiten der schnellen E-Mails blieb kein Raum mehr für das alte Postamt in St.Tönis: es machte vor Tagen zu. Die zwei Briefkästen an der Ludwig-Jahn-Straße stehen aber immer noch. Fragt sich, wie lange. Schließlich müssen die Bürger nun zum Briefmarkenkauf und zur Paketaufgabe zum "Alter Markt". Dort ist das Dekorationsgeschäft von Siegfried Schmidt, der ähnlich wie in Vorst nun eine Postagentur betreibt. Wann bei ihm auch ein Briefkasten zu finden ist, weiß Schmidt aber nicht: "Wer Briefe hat, kann die ja drinnen im Geschäft abgeben." Was man dann außerhalb der Öffnungszeiten machen soll, hat er dem Flüsterer nicht verraten.

Überregionale Medien sind nach wie vor am per Zeitungsanzeige gefundenen Tönisvorster Bürgermeister-Kandidaten Christian Hoechtlen stark interessiert. So war vor wenigen Tagen in der Westfälischen Rundschau zu lesen, dass Hoechtlen früher nie etwas von der "Apfelstadt am Niederrhein" gehört hatte. Außerdem verrät der 32-Jährige dem Blatt, dass er auch im Falle einer Niederlage durch die Kandidatur gewonnen habe: "Für meine Persönlichkeitsentwicklung war es auf jeden Fall der richtige Weg. Und ich habe gelernt, dass man sich politisch engagieren muss und nicht nur jammern darf.”

Noch einmal zurück zu den Schlossfestspielen: Erinnern Sie sich noch an die Aufregung vor deren Start Anfang Juni? Damals wurde befürchtet, dass Baustellen-Lärm das komplette Freilicht-Theater gefährden könnte. Denn auf der anderen Straßenseite sollte der neue Kaiser’s-Markt in die Höhe gezogen werden. Die Stadt ließ extra eine Probenbühne in der Turnhalle der Vinhoven-Schule bauen, damit sich die Schauspieler in Ruhe vorbereiten können. Mittlerweile sind die Festspiele fast vorbei. Am Kaisers’-Markt ist aber noch kein Hammerschlag gemacht worden. Der Investor scheint doch ein Herz für die Kunst zu haben.

Kein Herz für Hartmut Oehmen (43) hat Komponisten-Tochter Giulia Siegel: In der Pro7-Kuppelshow "Giulia in Love" warb der Willicher Basketball-Trainer ("Wildcats") vergeblich um die 34-jährige Dschungelcamp-Blondine. Nachdem sie ihm vorgeworfen hatte, beim Einzel-Date über seine Konkurrenten gelästert zu haben, verließ der "Bad Boy" erzürnt das Haus. Traumprinz wurde am Ende Suppenkoch Marcus aus Leipzig. Laut "Bild" hat sich das "Paar" nach einigen Tagen aber schon wieder getrennt.

Zum Schluss schwingen wir uns nochmal aufs Rad. Uwe Schummer, CDU-Bundestagsabgeordneter des Kreis Viersen, war natürlich nicht fern, als NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers seine Radtour durch den Kreis gemacht hat. Als erster trudelte er im Malteser-Quartier an den Fellerhöfen ein, rief den Wartenden jovial "Ich bin’s nicht" zu und stellte seinen Drahtesel auf dem leeren Parkplatz ab. Ob der Mann eine Abkürzung genommen hat, ist dem Flüsterer nicht bekannt.

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