Mit Enkelin Nadine (11) wollte Ursula Prior in den Ferien "De Bütt" zu besuchen. "Dafür hatte ich mir extra frei genommen." Das Wetter an diesem Tag war ordentlich, die beiden entschieden sich nachmittags an der Kasse dafür, Karten fürs Freibad zu nehmen: Zehn Euro waren für eine Tageskarte zu zahlen.

Nach einer Stunde an der frischen Luft klapperte Nadine aber mit den Zähnen: Es war ihr fürs Freibad zu kalt geworden. Also beschloss Ursula Prior, ins Hallenbad zu wechseln. "Das ist zum Beispiel in Kempen kein Problem." Sehr wohl aber in Willich, wie sie von einem Schwimmmeister erfahren habe: "Der empfahl uns, nach Hause zu gehen. Ein Wechsel sei nicht möglich."

Da Ursula Prior sich extra frei genommen hatte, kam das nicht in Frage: Sie und ihre Enkelin zogen sich an, verließen das Freibad, gingen in der Halle an die Kasse und kauften für 7,50 Euro neue Eintrittskarten. "Wir sind dann bis etwa 20 Uhr geblieben. Aber insgesamt fast 18 Euro waren schon sehr teuer." Noch mehr ärgert es sie, dass ein solch umständlicher "Umzug" überhaupt notwendig war: "Das ist nicht gut gelöst."

Silvia Lüdtke vom Bütt-Team kennt das Problem. Sie wirbt aber um Verständnis für die Richtlinien des Schwimmbads: "Wir haben in der Halle eine Kapazität von 550 Menschen - das ist die absolute Obergrenze." Ins Freibad gehen an schönen Tagen aber schnell mal 2000 bis 3000 Besucher. "Nun stellen Sie sich vor, die wollten bei einsetzendem Regen plötzlich alle rein kommen. Das geht doch nicht." Auch eine Kombi-Karte sei deshalb nicht vorgesehen.

Eine Ausnahme gibt es: Wer die Sauna-Tageskarte für elf Euro (am Wochenende zwölf) nutzt, kann in der Bütt beliebig zwischen den verschiedenen Bereichen hin und her gehen. "Und außerdem können Hallenbesucher ja das Außenbecken mit seinem eigenen kleinen Liegebereich nutzen", empfiehlt Beigeordneter Willy Kerbusch.