Willich: Arko und Asta brauchen Platz zum Spielen

Die Idee von „Hundepfaden“ kommt in der Politik nicht gut an. Aber Freilaufflächen könnten realisiert werden.

Willich. Nicht alles, was aus Venlo kommt, ist nachahmenswert. Die Junge Union hatte jetzt nach Venlo geschielt - nicht auf die Coffeeshops, sondern auf die Hundepfade, die es dort gibt. Wäre das auch etwas für Willich? Denn fehlender Auslauf für die Tiere und eklige Hinterlassenschaften auf Gehwegen führen immer wieder zu Konflikten.

In Venlo liegen die Gassi-Pfade in den Außenbezirken. Die Pflegekosten belaufen sich auf 130.000 Euro pro Jahr, die Unterhaltungskosten werden aus dem Hundesteueraufkommen beglichen. Die Verwaltung rät von dieser Lösung ab: "Selbst Venlo sieht diese Hundepfade nicht als Wundermittel an", heißt es.

Christoph Heyes (CDU) erklärte im Umweltausschuss: "Wir wollten die Diskussion um Hundewiesen um einen weiteren Aspekt bereichern." Was umstritten ist: Bei den Gassi-Pfaden sind die Hundehalter nicht verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners zu beseitigen.

Heyes wies darauf hin, dass es sich in Venlo um ein wesentlich größeres Gebiet handele, dass die Kosten nicht vergleichbar seien. Sein Vorschlag wurde von allen Fraktionen begrüßt: "Wir sollten die Hundehalter fragen, welche Lösung für sie praktikabler ist."

Die FDP-Fraktion hatte sich ebenfalls Gedanken gemacht, wie man den Hunden einen artgerechten Auslauf bieten könne. Die Liberalen haben deshalb die Ausweisung von Hundewiesen in die Diskussion gebracht.

Die Verwaltung sieht geeignete Flächen am Sport- und Freizeitzentrum in Willich sowie eine Fläche in Neersen, die für die Erweiterung des Friedhofes vorgesehen war. Die Kosten für eine Einzäunung wurden mit 9.000 Euro, die Unterhaltskosten mit 2.500 Euro beziffert. Das Thema wurde auf die übernächste Sitzung vertagt. Bis dahin soll geprüft werden, was Hundebesitzer wünschen.

Auf WZ-Anfrage erklärte Martina Flocken vom Verein "Tierschutz für Willich", dass solche Flächen dringend gebraucht würden. In der Stadt sei Anleinpflicht, die Hunde dürften im bebauten Bereich nirgendwo frei laufen. Doch auch auf Feldwegen komme es zu Konflikten zwischen Hundebesitzern und Radfahrern bzw. Eltern mit Kindern. In Großstädten gebe es schon längst solche Flächen. Wichtig sei dabei "eine angemessene Größe".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort