Willich: "Am alten Sportplatz" - der Name war früher Programm

Die Straße „Am alten Sportplatz“ war lange Zeit Ort der körperlichen Ertüchtigung. Erst 1987 wurden dort Häuser gebaut.

Willich. Als das Stadion am Mönchengladbacher Bökelberg den Abbruchbaggern weichen musste und das Gelände bebaut werden sollte, machten sich die Verantwortlichen bei Stadt und Vermarktungsgesellschaft erhebliche Gedanken darum, ob es nun etwas Besonderes sei, am früheren Elfmeterpunkt zu wohnen und ob man sich wohl um diese Grundstücke reißen würde. Ohne Erfolg - die Bebauung am Bökelberg läuft immer noch schleppender als ursprünglich erwartet.

Wer "Am alten Sportplatz" in Willich wohnt, denkt nicht an Elfmeterpunkte oder Strafräume im Garten. Dazu ist dieser Spielplatz einfach schon viel zu lange Vergangenheit. Eingeweiht wurde der 1921. Die Initiative zum Bau der Anlage an der Bahnstraße Ecke Ackerstraße war vom Stahlwerk Becker ausgegangen.

Die Verantwortlichen dort wollten, dass ihre Mitarbeiter sich nach der Arbeit noch körperlich ertüchtigen konnten. Der Platz war im Privatbesitz, er gehörte Karl Bützen aus Willich, der ihn ab 1931 an die Gemeinde verpachtete.

So war der Platz nicht nur Freizeitanlage, sondern auch Heimat zunächst für Rasensport 1919 Willich und ab 1946 für den VfL Willich. Wegen der Entfernung vom Ortskern wurden in den 30er Jahren Überlegungen angestellt, doch lieber den Schützenplatz an der Bahnstraße zum Sportplatz umzubauen. Diese Pläne ließ man jedoch bald wieder fallen. Schon kurz nach dem Krieg begannen stattdessen Diskussionen um den Bau eines Sportplatzhauses.

1963 wurden die Pläne gemeinsam mit der Sanierung des Sportplatzes umgesetzt. Ende der 70er Jahre besiegelte der Bau des Sport- und Freizeitzentrums aber den Niedergang des alten Sportplatzes. Am 10. Februar 1981 beschloss der Haupt- und Finanzausschuss die Umwandlung in Bauland.

Weil so etwas aber erfahrungsgemäß ein bisschen dauert, sorgte im Juni 1982 der Jugend- und Sportausschuss dafür, dass während dieser Wartezeit der Platz wenigstens als Bolzplatz genutzt werden konnte. So hatten auch die Willicher Sportvereine in dieser Zeit noch eine zusätzliche Trainingsmöglichkeit. Von 1985 bis 1987 wurden dann die Häuser gebaut.

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