Partei Wer wird der neue CDU-Chef?

Eigentlich ruht im Sommer der Politik-Betrieb. Aber bei der Union wird bereits fleißig diskutiert.

Partei: Wer wird der neue CDU-Chef?
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Tönisvorst. Es ist Sommer und damit ruht traditionell auch der politische Betrieb. Wenn nicht die CDU in Tönisvorst sich mit dem Umstand zu beschäftigen hätte, dass sie einen neuen Vorsitzenden braucht. Bekanntlich hatte Michael Schütte als amtierender Chef im Juni sein Amt zur Verfügung gestellt. Wie geht’s nun weiter? Welches sind die Optionen? Die WZ hat nachgefragt und stellt mögliche Kandidaten vor.

Bedeckt hält sich Fraktions-Chef Helmut Drüggen. „Ich werde zu keiner Personalie, die gehandelt wird, etwas sagen“, erklärt er. Um dann aber sehr deutlich zu betonen: „Eines ist sicher. Ich werde es nicht machen.“ Eine Doppelfunktion in Fraktion und Partei sei nicht zu vermitteln, erklärt Drüggen. Und auch sein Alter, er ist 68, spiele eine Rolle. Was den künftigen Vorsitzenden angehe, rät Drüggen dazu, dies gut durchzudenken. „Er muss ja auch zum vorhandenen Personal passen“, sagt der Fraktions-Chef. Und da Michael Schütte ja nicht zurückgetreten sei, sondern sein Amt lediglich zur Verfügung gestellt habe, bestehe auch kein Grund zur Eile. Schließlich habe die CDU in ihm ja einen amtierenden Vorsitzenden.

Ruhe, Besonnenheit, Zeit lassen — das ist auch die offizielle Partei-Linie, dennoch hält sich das Gerücht hartnäckig, dass im Verlauf der nächsten Wochen bereits feststehen soll, wer’s macht. Welche Optionen gäbe es? Ein Überblick.

Immer wieder genannt wird Thomas Kroschwald. Der Lehrer am Michael-Ende-Gymnasium ist gerade Geschäftsführer der Partei geworden, verfügt aber mittlerweile über einige Jahre Erfahrung in der Kommunalpolitik. Auch wenn das so manchem Kritiker nicht reicht. Hinzu kommt: Ein großer Erfahrungsschatz war noch nie ein Kriterium für die Wahl eines Parteichefs in Tönisvorst. Zurzeit geht er einem seiner Hobbys nach: Er ist im Urlaub in Kanada.

Bleiben wir einen Moment beim Faktor Erfahrung. Gerade in Kombination mit der Aussage, man brauche jetzt einen „Übergangs-Vorsitzenden“ wird — schon traditionell — Günter Körschgen genannt. Das CDU-Urgestein war schon einmal Vorsitzender, verfügt über eine große Erfahrung. Und dem Vernehmen nach hat er die Junge Union hinter sich. Gegen ihn spricht ein wenig das Alter, er ist ein Stück weit über die 70. Aber es wäre ja nur für einen Übergang.

Wenn’s jemand jüngerer sein soll, könnte auch Partei-Vize Anja Lambertz-Müller wieder ihren Hut in den Ring werfen. Das hatte die Verwaltungsfachwirtin bereits vor Jahren einmal getan, dann aber zurückgezogen. Wie es hieß, habe der damalige Fraktions-Chef Horst von Brechan daran Anteil gehabt.

Eher Ausenseiterchancen werden dem anderen Partei-Vize gegeben: Alexander Decher. Der 40-jährige verheiratete Vater zweier Töchter legt nach eigener Auskunft sein Augenmerk auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik.

Und dann gibt es da die Stimmen, die hartnäckig behaupten, Michael Schütte werde von seinem Rücktritt zurücktreten und weitermachen.

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