RSC Blitz Radsportler feiern mit Weltmeisterin

Schiefbahn. · Zum Stiftungsfest des RSC Blitz Schiefbahn kam auch Einer-Kunstradfahrerin Milena Slupina.

 Weltmeisterin Milena Slupina und der RSC-Nachwuchs zeigten in der Schiefbahner Kulturhalle ihr Können.

Weltmeisterin Milena Slupina und der RSC-Nachwuchs zeigten in der Schiefbahner Kulturhalle ihr Können.

Foto: Wolfgang Kaiser

240 Stühle waren aufgestellt worden in der Kulturhalle, nur wenige sollten am Samstagabend unbesetzt bleiben. Anders ausgedrückt: Das Stiftungsfest des Radsportclubs Blitz war erfreulich gut besucht. Weniger erfreulich: Julia Gerstenberger, Sina Steffen, Zoe Nossek und Merle Stopka, die den  Vierer-Kunstradsport Elite Frauen bilden, zeigten jetzt zum letzten Mal ihr Können. Und Bernd Haeser, ihr Trainer, wird nicht länger Trainer sein.

Die große Resonanz erinnert an längst vergangene Zeiten – an Zeiten, als es fast selbstverständlich war, Mitglied im Radsportclub Blitz zu sein; das galt insbesondere für die vielen Schiefbahner, die in der Verseidag beschäftigt waren. Eine davon war jetzt zum Stiftungsfest gekommen: Maria Kreuels wurde für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt. Die 78-Jährige war Deutsche Meisterin im Vierer- und Sechser-Reigen. „Das war 1968 in Andernach“, erzählte die rüstige Seniorin. Auch sie hatte in der Verseidag gearbeitet.

„Eine Bekannte hatte mich mitgenommen zum Training, und ich war sofort begeistert“, erklärte Maria Kreuels, die ihr Fahrrad zum Einkaufen nutzt und sich mit Schwimmen fit hält. Trainiert wurde damals übrigens im Gesellschaftshaus der Verseidag. Von ihren drei Söhnen ist nur noch der jüngste Mitglied im RSC Blitz. Ehrenmitglied Hans-Josef Juntermanns (75) hat das Radsport-Gen an seine Töchter Petra (46) und Ruth (43) vererbt, und auch die Enkel Robin und Jan gehören dem
Traditionsverein an.

Früher holten Männer den schwarzen Anzug aus dem Schrank, wenn das Stiftungsfest im Terminkalender stand. Mittlerweile geht es zwar lockerer zu, aber immer noch ein wenig festlich. Und die vielen Vertreter der Politik zeigten durch ihre Anwesenheit, dass das Stiftungsfest immer noch ein wichtiges Ereignis ist, eines mit langer Tradition. „Es müsste noch mehr solcher Veranstaltungen in Willich geben“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Dietmar Winkels. Bürgermeister Josef Heyes kam später, Johannes Bäumges und Christian Pakusch, von denen möglicherweise einer für die CDU ins Rennen um das Bürgermeisteramt gehen wird, waren ebenso da wie die Vorsitzenden großer Vereine mit Heimatbezug wie Ernst Kuhlen von den Heimat- und Geschichtsfreunden Willich und Brudermeister Michael Klein.

Einige Politiker kamen aber nicht wegen ihres Amtes, sondern aufgrund ihrer engen Bindung an den Verein. CDU-Ratsfrau Bettina Nossek ist die Mutter von Zoe, eine der jungen Frauen, die jetzt mit dem Kunstradfahren aufhören, und der Grünen-Ratsherr Christian Winterbach ist Blitz-Mitglied. Stefan Güthues, der Vorsitzende des Traditionsvereins, überließ das Mikrofon bald Ulrich Heinen. Er war zwölf Jahre lang Kassierer und möchte dieses Amt bei der Jahreshauptversammlung Mitte Februar aufgeben. Für seine Verdienste wurde er jetzt mit dem Titel „Blitzer des Jahres 2020“ geehrt.

Das Programm war ein Kontrastprogramm: Ihre ersten Runden mit ganz einfachen Kunststücken zeigte Charlotte Haas. Die Urenkelin von Otto Jansen, der in den 1970er- und 1980er-Jahren den Radsport in Schiefbahn gepusht hatte. Die kleine Charlotte war über die Radsport-AG der Hubertusschule im vergangenen Jahr zum Radsport gekommen. Mit dabei war als Special Guest Milena Slupina (27) aus der Nähe von Nürnberg. Sie ist die amtierende Weltmeisterin im Einer-Kunstradfahren und zeigte eine beeindruckende Kostprobe ihres Könnens.

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