Wahlkreis Viersen II: Leuchtenberg braucht neuen Job

Der SPD-Abgeordnete schafft ein gutes Ergebnis, muss seinen Platz im Landtag aber trotzdem räumen.

Willich/Tönisvorst. Der Mann hat klar verloren. Und doch war es offenbar kein schlechter Abend für Uwe Leuchtenberg: Gemeinsam mit dem Tönisvorster SPD-Chef Helge Schwarz schaute sich der Landtagsabgeordnete im Viersener Kreishausforum die Ergebnisse der Landtagswahl an.

Beide wirkten, als hätten sie trotz der Verluste ihrer Partei durchaus Spaß: Im Land mit der CDU gleichauf zu liegen - damit hatten sie offenbar nicht gerechnet.

Uwe Leuchtenberg wird sein Büro in Düsseldorf gleichwohl räumen müssen. Denn das Ziel, gegen Christian Weisbrich das Direktmandat im Wahlkreis Viersen II zu holen, hat er deutlich verfehlt. Trotz leichter Gewinne landete er am Ende bei lediglich 32,45 Prozent. Und da er mit Platz 68 auf der Landesliste diesmal keine Chance hatte, wie beim letzten Mal den Sprung nach Düsseldorf zu schaffen, wird er sich beruflich neu orientieren müssen. Ob der Vorster an seinen Schreibtisch bei den Stadtwerken Tönisvorst zurückkehrt, die heute zu den Niederrheinwerken gehören, ist offen.

"Die fünf Jahre haben sich auf jeden Fall gelohnt", zog Leuchtenberg eine positive Bilanz seiner Zeit im Landtag. "Schade, dass es für den Wahlkreis nicht gereicht hat."

Immerhin konnte er einen persönlichen Triumph verbuchen: In seinem eigenen Vorster Wahlbezirk holte er knapp 48 Prozent der Stimmen - und in Tönisvorst insgesamt blieb die Partei bei der Erststimme nur hauchdünn hinter der CDU. "Unser Abschneiden ist auch auf interne Querelen zurückzuführen. Das sind immer hausgemachte Probleme", kommentierte dies der ehemalige Tönisvorster CDU-Chef Reinhard Maly. Sein Nachfolger Jörg Geulmann machte dafür in erster Linie die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der schwarz-gelben Koalition im Bund verantwortlich.

In Willich bleibt es beim großen Abstand zwischen beiden Parteien. Doch auch hier muss die CDU ein Minus von fast zehn Prozent bei den Zweitstimmen im Vergleich zu 2005 verdauen. Sie kam auf 41,97 Prozent, die SPD auf 26,52. Das bedeutet für die Sozialdemokraten nochmals leichte Verluste - aber im Vergleich zur Kommunalwahl 2009 immerhin einen Gewinn von fast zwölf Prozent.

"Ganz klar: Die CDU geht runter", kommentierte der langjährige Vize-Bürgermeister Hans Kothen im Viersener Forum das Ergebnis seiner Partei. Das Ergebnis in Willich sei aber "okay". Willichs Parteichef Uwe Schummer bemängelte dagegen die "Kraftilanski-Kampagne" der CDU. Hans-Gerd Segerath, FDP-Politiker aus Anrath, machte sich derweil Sorgen um die Regierungsbildung: "Ohne klare Mehrheiten wird es jetzt dramatisch für NRW.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort