Wahlefeldsaal: Verlangt Bruderschaft Schadenersatz?

Schützen prüfen Ansprüche gegen die Stadt — streben aber zugleich neue Baugenehmigung an.

Neersen. Wie geht es weiter mit dem Wahlefeldsaal? Mit dieser Frage hat sich der geschäftsführende Vorstand der St. Sebastianus-Bruderschaft Neersen am Wochenende beschäftigt. Über das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf in der Klage einer Anwohnerin gegen die Stadt Willich zeigen sich die Schützen „geschockt und enttäuscht“.

„Das Gericht hat das Engagement der Bruderschaft für das Gemeinwesen und das gesellschaftliche Leben in Neersen in keiner Weise berücksichtigt. Der Betrieb des Wahlefeldsaales als Bruderschaftshaus und Bürgersaal wurde auf Grundlage des gerichtsbestellten Gutachtens stillgelegt“, sagt Vorsitzender Robert Brintrup in einer Presseerklärung.

Die Bruderschaft als Betroffene prüfe zurzeit ihre Schadensersatzansprüche gegen die Stadt Willich. Diese bezögen sich auf die Investitionen für Baumaßnahmen, welche zur Erteilung der Baugenehmigung (Nutzungserweiterung zur Vermietung des Saales an Vereine und Privatpersonen) in den vergangenen zwei Jahren getätigt wurden, und „auf entgangene Einnahmen durch die Sperrung des Saales nach dem Eilbeschluss des Verwaltungsgerichtes am 5. September“.

Zugleich strebt die Bruderschaft aber schnellstmöglich die Erteilung einer neuen, rechtssicheren Baugenehmigung durch die Stadt Willich an, um den Wahlefeldsaal wieder für alle Zwecke der Bruderschaft nutzen und ihn weiterhin als Bürgersaal bereitstellen zu können. „Hierzu werden umgehend Gespräche mit der Stadtverwaltung geführt“, kündigt Robert Brintrup an.

Für den Fall, dass eine Baugenehmigung aufgrund der nötigen Auflagen nicht zustande komme oder die Auflagen nicht tragbar seien, denke die Bruderschaft auch über einen Verkauf des Bruderschaftshauses nach. „Diese Entscheidung müssen die Mitglieder treffen, die im Januar zu ihrer jährlichen Generalversammlung zusammenkommen“, so der Vorsitzende. „Wir hoffen, dass es hierzu nicht kommt. Es hängt viel vom Ergebnis der Gespräche mit der Stadt ab.“

Die Bruderschaft hofft auf die Unterstützung durch alle Parteien im Stadtrat — Brintrup selbst ist CDU-Ratsherr — und erinnert daran, dass es zwei Demonstrationen sowie die Sammlung tausender Unterschriften zum Erhalt des Saals gegeben habe.

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