Windenergie Windrad: Externer Gutachter soll Flügel prüfen

Vorst · Die Firma SL Naturenergie sichtet das Montage-Protokoll über die Arbeiten am 16. Oktober an der ersten Anlage in der Rottheide.

 Die Aufbau- und Montagearbeiten für das zweite Windrad in Vorst kommen voran. Dieser Schwertransporter mit einem aufgeladenen Flügel für die zweite Windenergieanlage in der Rottheide passiert in der Nacht zu Donnerstag die Baustellenzufahrt an der Landstraße L475.

Die Aufbau- und Montagearbeiten für das zweite Windrad in Vorst kommen voran. Dieser Schwertransporter mit einem aufgeladenen Flügel für die zweite Windenergieanlage in der Rottheide passiert in der Nacht zu Donnerstag die Baustellenzufahrt an der Landstraße L475.

Foto: Stephan Rieger

Die ersten beiden Flügel für das zweite Windrad in der Vorster Rottheide sind per Schwerlastverkehr in der Nacht zu Donnerstag angeliefert worden. Sie lagern zurzeit am Standort des ersten Windrades, gut sichtbar von der Landstraße nach Süchteln aus.

Millimeter-Arbeit war das für die nächtlichen Transporteure ab Autobahnabfahrt Forstwald über den Ring an St. Tönis vorbei bis durch den Vorster Ortkern hindurch zum Abladepunkt „Rottheide“.

Transport weiterer Flügel durch den Vorster Ortskern

Stephan Rieger aus Anrath hat sich die nächtliche Anlieferung aus nächster Nähe am Kreisverkehr Höhe Vorster Sportplatz angesehen. Den Kreisel passierte der Tross mit mehreren Begleitfahrzeugen um 1.15 Uhr.

Auf der Strecke mussten zahlreiche Straßenschilder und Planken fürs Durchkommen der überdimensionalen Fahrzeuge abmontiert und später wieder angebracht werden. „Ein Flügel ist 62 Meter lang, damit aufgestellt fast so hoch wie die Anrather Kirche“, sagt Rieger.

Der Ingenieur steht seit vergangener Woche in Kontakt mit der Firma SL Naturenegie aus Gladbeck. Das Unternehmen wird die beiden Windenergieanlagen in Vorst betreiben.

Flügel bestehen aus Glasfaser-gestärktem Kunststoff

Rieger hatte als interessierter Baustellenbesucher bei der Montage des dritten Flügels am ersten Windrad eine Beobachtung gefilmt. Der in Bodennähe in ein bis zwei Metern Höhe gelagerte Flügel hatte sich plötzlich und abrupt abgesenkt und am Boden vibriert. Rieger befürchtete einen Schaden. Er informierte den Kreis Viersen und bat um Prüfung.

Die Videosequenz liegt der Geschäftsführung von SL Naturenergie vor. Deren Sprecherin Maureen Nauen sagte auf Nachfrage: „Wir haben es angesehen und geprüft. Der Kreis Viersen (als Bauaufsicht, die Red.) ist informiert.“ Man werde einen externen Gutachter beauftragen. Er soll sich den Flügel ansehen. Es werde gerade geklärt, wie man vorgehe. Wahrscheinlich werde sich jemand abseilen, den Flügel begutachten und abklopfen. „Es handelt sich um Glasfaser-gestärkten Kunststoff, der sehr elastisch ist“, so Nauen. Man gehe nicht davon aus, dass es sich um eine gravierenden Beschädigung handelt. Sie schickt einen sechsminütigen Enercon-Unternehmensfilm per E-Mail, der bei Youtube steht (https://www.youtube.com/watch?v=g8Dz-A8bL5I). Bei Minute 1:10 sieht man die Elastizität und wie „flexibel die Flügel sind“, so Nauen. SL warte zurzeit noch auf das Protokoll zu den Arbeiten am 16. Oktober. Es werde noch von der Herstellerfirma Enercon, die die Windräder baut, vervollständigt.

Ortstermin mit Firma
Enercon in Vorst

Geplant ist ein Ortstermin mit einem Flügelspezialisten von Enercon. Dazu werde die Geschäftsführung Stephan Rieger einladen, damit er sich aus nächster Nähe ein Bild von den Flügeln machen kann. Der Termin findet nächste Woche statt.

Auch die Stadt Tönisvorst ist mit SL Naturenergie und der Bauaufsicht im Austausch. Bürgermeister Uwe Leuchtenberg: „Der Kreis recherchiert.“

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