Vorst: Kaltblüter waren Hingucker

Am Wochenende zogen zuerst die Pferde, anschließend die Gotthardus-Prozession durch den Ort.

Vorst. Das Klingeln der Schellenkränze an den kräftigen Pferdehälsen zeigt schon von weitem an, dass sich da etwas Besonderes nähert. Und beeindruckend sind sie wirklich, die 33 schweren Kaltblüter mit ihren Reitern sowie die beiden Kaltblutgespanne mit Kanone und Maien, die sich durch Vorst bewegen.

Dazu die Fußgruppen der Kander, der Bürger Junggesellen und der St. Sebastianer unter musikalischer Begleitung von Vinkrather Trommelcorps und der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst. Es ist ein langer Zug, der die Blicke auf sich zieht.

Im letzten Jahr erstmalig durchgeführt, fand nun der zweite Mairitt der Schützenbruderschaften statt. Waren es im vergangenen Jahr die St. Sebastianer, die mit dem Mairitt eine neue Veranstaltung ins Schützenfest brachten, so setzte jetzt die Bürger Junggesellen Schützenbruderschaft die Tradition fort, auch wenn sich kein Schützenfest anschloss.

Dass das Wetter nicht mitspielte und ein leichter Nieselregen der ständige Begleiter während des rund zweistündigen Mairittes durch Vorst war, konnte der Begeisterung der dreiSchützenbruderschaften keinen Abbruch tun. Und auch die Vorster ließen nicht auf sich warten.

Ob vor den jeweiligen Vereinslokalen der Bruderschaften oder vor dem Pfarrhaus von Pastor Ludwig Kamm, Zuschauer waren reichlich zu sehen. Kamm hatte sich dabei bestens vorbereitet: Mit zahlreichen kleinen Schnapsgläsern und drei Flaschen Likör servierte er den fleißigen Maibaumsetzern eine Stärkung. "Damit mir keiner vom Pferd fällt", scherzte er.

Der große Maibaum auf dem Markt wurde mit Unterstützung des Vorster Heimatvereines gesetzt. Dazu hatte sich der Pfarrgemeinderat etwas Neues einfallen lassen: Erstmalig wechselte die Figur des Heiligen St. Godehard von ihrem angestammten Platz in der Kapelle zum Godehardfenster hinüber.

Am Samstagabend wurde dann gefeiert. Im großen Festzelt auf der Gerkeswiese lockte der Dorfabend mit der Band "Teamwork". Schützenuniformen gab es wenig zu sehen, und auch Ballkleider waren nicht angesagt. "Es soll mehr ein gemütliches Treffen sein, da reicht zivile Kleidung", sagte Andreas Kern von der Bürger Junggesellen Schützenbruderschaft.

Die Nacht zum Sonntag war dabei kurz, denn schon morgens um 9 Uhr ging es mit dem Gottesdienst und der traditionellen Gotthardus-Prozession weiter. Haus Neersdonk war wie immer die Zwischenstation, an der die Kommunion verteilt wurde, bevor es den Gotthardus-Weg weiter ging. Fazit: Auch ohne Schützenfest und Sonne war es ein schönes Wochenende.

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