Vorst: Joanne Thiedecke leitet das Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Eine Netzwerkerin für die Jugend

Vorst · In der Kinder- und Jugendeinrichtung „Wohnzimmer“ hat Leiterin Joanne Thiedecke viele Aufgaben. Die WZ durfte sie bei ihrer facettenreichen Arbeit begleiten.

 Joanne Thiedecke ist im Vorster „Wohnzimmer“ die Ansprechpartnerin für Kinder und Jugendliche.

Joanne Thiedecke ist im Vorster „Wohnzimmer“ die Ansprechpartnerin für Kinder und Jugendliche.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Wenn man „Das Wohnzimmer“ in Vorst betritt, kommen dem besucher gleich ein paar Kinder entgegengelaufen. Oder sie sitzen an einem Tisch, spielen Spiele und erzählen. Um diese Kinder kümmert sich Joanne Thiedecke, die im Rahmen der WZ-Serie „Arbeiten, wo andere ihre Freizeit verbringen“ von ihrem Alltag im Kinder- und Jugendtreff der Stadt Tönisvorst berichtet. In der Freizeiteinrichtung an der Gerkeswiese 40  können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 27 Jahren jederzeit vorbeischauen und das breite Angebot nutzen, sich mit Freunden treffen oder nach Beratung und Hilfe suchen.

Playstation, Computer, Kiosk und Bastelräume – all’ das und vieles mehr steht dienstags bis freitags zwischen 15 und 20 Uhr zur Verfügung. Zudem gibt es Instrumente, die zur Probe genutzt werden dürfen. Der Jugendraum ist nur für Kinder ab zwölf Jahren zugänglich. Dieser ist mit einer gemütlichen Sofaecke, einem Fernseher und einem Computer ausgestattet. Zudem gibt es einen Discoraum, in dem gelegentlich Feiern stattfinden. Außerdem wird die Disco auch für die sportlichen Angebote, wie den Gardetanz, genutzt.

Immer wieder findet man das Motiv des Sofas in der Einrichtung. Es steht stellvertretend für den Namen „Das Wohnzimmer“. „Früher hieß die Einrichtung einfach nur Kinder- und Jugendtreff Vorst“, berichtet Thomas Kluyken, Abteilungsleiter der Stadt Tönisvorst für Kinder und Jugendliche. Vor ein paar Jahren wurde  beschlossen, den Namen in „Das Wohnzimmer“ zu ändern. Dementsprechend wurde der Kinder- und Jugendtreff neu dekoriert. „Ein Graffiti-Künstler ist vorbeigekommen und hat uns geholfen, dem Ganzen etwas mehr Farbe zu geben“, sagt Kluyken. Somit wirkt die Einrichtung freundlicher und persönlicher.

„An einem Tag kommen etwa 20 bis 30 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren hier vorbei. Bei den Jugendlichen sieht das immer unterschiedlich aus“, berichtet Joanne Thiedecke. Sie arbeitet als Hauptamtliche in der Einrichtung und wird dabei von weiteren „Ehrenamtlichen und Teamern“ unterstützt. Bei den Teamern handelt es sich um Jugendliche, wie die 14-jährige Celina Elsemann, die freiwillig jeden Tag nach der Schule oder spontan vorbeikommt, um zu helfen und mit den Kindern zu spielen. „Ich bin seit zirka zwei Wochen als Teamer dabei. Früher bin ich als kleines Kind öfter hierher gekommen und seit diesem Jahr war ich wieder regelmäßig hier“, erzählt sie. Bald macht sie ein Praktikum im Kindergarten und sie kann sich gut vorstellen auch später in diesem Bereich tätig zu sein. Daher sei die Arbeit als Teamer eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln.

Für Kollegin Annika Weyers wird bald eine Vertretung gesucht

Eigentlich arbeitet Joanne Thiedecke mit der Diplom-Pädagogin Annika Weyers zusammen, diese ist allerdings zurzeit in Mutterschutz. Deshalb werde bald nach einer Vertretung gesucht. Joanne Thiedecke ist gelernte Erzieherin und hat ein Studium in Kindheitspädagogik abgeschlossen. Am meisten gefällt ihr an ihrem Job, „dass man von den Kindern so viel zurück bekommt“. Damit verweist sie auf die Dankbarkeit und Freude der Kinder, die sie täglich erfährt.

Thiedeckes Arbeitsalltag besteht nicht nur aus der Betreuung der spielenden Kinder, sie ist auch für alles Organisatorische verantwortlich. Dafür gibt es montags einen Bürotag. Außerdem hilft sie bei der Berufsfindung und bietet ein Bewerbungstraining an. Zudem steht sie zur Beratung bei jeglichen Problemen und für Gespräche über sensible Themen zur Verfügung. „Wir haben eine Schweigepflicht“, so Thiedecke. „Aber wir versuchen natürlich immer unser Möglichstes zu tun, um den Kindern und Jugendlichen zu helfen.“ Der nächste Schritt sei dann, Kontakte herzustellen. „Dafür ist die Netzwerkarbeit sehr wichtig“, berichtet sie und verweist auf die enge Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe und dem Jugendamt. Die Räume des Kinder- und Jugendtreffs werden auch von verschiedenen Vereinen und dem Jugendamt genutzt. So kann man sich gegenseitig helfen und voneinander profitieren, betont die Erzieherin.

Diese Zusammenarbeit, die Hilfe einiger Honorarkräfte und die Unterstützung durch öffentliche Mittel machen es möglich, ein breit aufgestelltes Programm zu präsentieren. So werden Töpfer- und Nähkurse angeboten. Zudem gibt es eine Mädchen- und eine Kochgruppe sowie diverse sportliche Aktivitäten. Diese Kurse sind anmelde- und kostenpflichtig. Während der Ferienzeit wird zusätzliches Programm angeboten und es gibt weitere Veranstaltungen wie ein Winterfest, eine Karnevalsparty und vieles mehr. Weitere Infos zum Angebot:

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