Willich/Tönisvorst Von Plänen, Liebe und Nüssen

Mit einem Schandfleck in Neersen und einer Alm in St. Tönis beschäftigt sich heute der Stadtflüsterer. Zudem geht’s um Philosophie fürs Ohr.

Willich/Tönisvorst: Von Plänen, Liebe und Nüssen
Foto: Lübke, Weinhold

Willich/Tönisvorst. Diese Dreck-Ecke feiert demnächst 30-jähriges Bestehen. Die Rede ist von dem verwahrlosten Grundstück an der Hauptstraße in Neersen, auf dem vor Menschengedenken die Gaststätte Kronen angesiedelt war. Was hat es hier nicht schon alles für Pläne gegeben, zum Beispiel den, das Grundstück vorübergehend in einen kleinen Park umzuwandeln. Alles scheiterte. Auch ein Neubau kam ewig lang nicht infrage, da der dort stehende Baum zum Denkmal erklärt wurde. Was bedeutet hätte: Ein Gebäude müsste um das Denkmal mit Ästen herumgebaut werden. Angeblich, so hat der Flüsterer jetzt erfahren, tut sich was. Möglicherweise vielleicht eventuell beginnen im Februar die Arbeiten. Auf den erbetenen Rückruf des Grundstückseigentümers, der hier für Klarheit hätte sorgen können, wartet der Flüsterer bisher allerdings noch vergeblich.

Willich/Tönisvorst: Von Plänen, Liebe und Nüssen
Foto: Lübke, Weinhold

Der WDR besucht die Stadt Tönisvorst — und zwar, um im Ratssaal vor Live-Publikum eine Radio-Sendung aufzuzeichnen. Hintergrund? Jeden Freitag, 20 bis 21 Uhr, wird auf WDR 5 die Sendung „Das philosophische Radio“ ausgestrahlt, in der Moderator Jürgen Wiebicke und ein besonderer Gast über ein philosophisches Thema diskutieren. Hörer können anrufen oder mailen und sich somit an dem Gespräch beteiligen. Einmal im Jahr geht das Radio-Team auf Tour, um diese Sendung — sie nennt sich dann „der philosophische Radio-Salon“ — mit Publikum aufzuzeichnen. Das Thema in Tönisvorst wird lauten: „Gelassenheit“. Der besondere Gast ist Philosophin Susanne Boshammer. Wer sich für die Veranstaltung interessiert: Sie geht morgen, 20 bis 21 Uhr, im Ratssaal St. Tönis, Hochstraße 20a, über die Bühne. Veranstalter ist die Stadtbücherei Tönisvorst. Der Eintritt ist frei. Jürgen Wiebicke war mit seinem Radio-Salon übrigens schon einmal, im Juli 2010, in Tönisvorst — und fiel damals dadurch auf, dass er mit nackten Füßen moderierte. Was im Radio kaum jemanden gestört haben dürfte.

Willich/Tönisvorst: Von Plänen, Liebe und Nüssen
Foto: Lübke, Weinhold

Verena meint es offenbar ernst. Wenn Sie jetzt nicht wissen, wovon hier die Rede ist, dann sind Sie ganz sicher in den vergangenen Tagen nicht in St. Tönis vor dem Kreisel aus Richtung Hülser Straße unterwegs gewesen. Genau dort hatte besagte Verena zwischen einem Verkehrsschild und einem Baum ein großes Laken aufgehängt, dass wie folgt beschriftet war: Frank K., ich liebe Dich, Deine Verena“. Und auch ein Herzchen durfte in diesem Schwur nicht fehlen.

Willich/Tönisvorst: Von Plänen, Liebe und Nüssen
Foto: Dirk Prussak

Lokale Legenden — so könnte man Geschichten bezeichnen, die in unseren Orten seit vielen Jahren in der Gegend rumgeistern. Ab und zu soll da mal eine erzählt werden, hat sich der Stadtflüsterer vorgenommen. Da war der alteingesessene Vorster, der immer in der Saftfabrik am Ortsausgang gearbeitet hat. Und das zum Teil Tag und Nacht. So kam es dann auch vor, dass er auf seinem Arbeitsnachweis der Firma für einen Tag mal eben 25 Stunden aufgeschrieben hatte. Auf Nachfrage, wieso er denn auf diese Stundenzahl komme, hat der Mann geantwortet: „Ich habe die Mittagspause durchgearbeitet.“

Lange gearbeitet worden ist an der Filiale der Volksbank in Neersen. Das Gebäude am Minoritenplatz war wegen anstehender Sanierungsarbeiten teilweise vollständig eingerüstet, den Eingang konnten nur noch Ortskundige finden. Doch jetzt scheint die Zeit der Dauer-Baustelle vorbei zu sein: Wiedereröffnung wird mit einem Tag der offenen Tür am 28. Oktober gefeiert. So zumindest ist es auf einem Plakat an der Fassade zu lesen.

„Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe“ — das liest man derzeit an der Viersener Straße in Anrath. Das dortige Blumenlädchen macht dicht. Nur noch bis Ende des Jahres wird verkauft, auch Gutscheine behalten bis dahin ihre Gültigkeit.

Bleiben wir noch kurz in Anrath. Beim Spaziergang durch den Ort hat Norbert Weinhold jüngst einen ungewöhnlichen Fund gemacht: eine Mammut-Walnuss. „Sie hat eine Länge von 14 Zentimeter und eine Breite von 12 Zentimeter“, staunte der Anrather und schickte dem Flüsterer gleich ein Foto mit normaler „Vergleichs-Nuss“ zu.

Wir blicken ein wenig nach vorne: Vor dem Weihnachtsmarkt wird es auf dem Rathausplatz wohl keine St.Töniser Alm geben. Am Wochenende haben die Organisatoren in den sozialen Netzwerken wissen lassen, dass man sich mit den neuen Reglements und Vorgaben, aber insbesondere mit der neuen Kostenstruktur nicht abfinden könne. „Wir haben von jeher keinerlei Unterstützung durch offizielle Stellen erhalten, und auch das Engagement des Werberings wurde von Jahr zu Jahr weniger. Dem entgegen steht ein von Jahr zu Jahr höherer Kostenaufwand.“ Das Alm-Team verabschiedet sich deshalb von seinen Gästen — zumindest vorläufig.

Zum Schluss wollen wir noch mal ein bisschen an warme, sonnige Tage erinnern. Die Junge Union Tönisvorst veranstaltete erst jüngst bei schönstem Wetter einen geselligen Grillabend in der Gaststätte Angie’s. Bei Schnitzel, Wurst und Bier wurden viele Themen wie beispielsweise die von der JU angestoßenen Fitnessanlage im Grünen besprochen. Als nächste Veranstaltung steht eine Besichtigung des Businessparks „Mayswerk“ (ehemals Kress-Gelände) am Samstag, 29. Oktober 14 Uhr, auf dem Programm.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort