Von New York nach Neersen

David Imper (39) ist bei den Schlossfestspielen ein Neuling, aber als Schauspieler alles andere als ein Anfänger.

Neersen. David Imper gehört zum ersten Mal dem Schlossfestspielensemble an. Der 39-Jährige verkörpert den „Piccolo“ in „Im Weißen Rössl“ und in „Charleys Tante“ spielt er den Charly. Auch wenn er noch nie in Neersen war, letztes Jahr stand er in Braunschweig auf der Bühne in „Halbgott in Nöten“. Bei der Gelegenheit lernte er Kalle Pohl kennen und Jan Bodinus. Der machte ihm das Angebot, das Neersener Schlossfestspiel-Ensemble zu verstärken.

Alte Hasen, junge Hüpfer

Von New York nach Neersen
Foto: Reimann, Lübke

David Imper, dem man seine 39 Lenze nicht ansieht, ist schon ganz schön in der Welt rumgekommen. Ein Jahr lang hielt er sich in Nevada auf, es folgte ein weiteres Jahr in New York. Dort studierte er Schauspiel am berühmten Lee Strasberg Theatre and Film Institute — Schüler waren dort unter anderem schon Julia Roberts, Christoph Walz, Scarlett Johansson und Angelina Jolie. Der Kosmopolit kommt zu folgendem Urteil: „New York ist natürlich ganz anders als Neersen — ich finde beides schön.“

David Imper stammt aus der Schweiz — genauer gesagt aus Rheinfelden in der Nähe von Basel. Sein Schauspielstudium schloss er in Freiburg im Breisgau ab. Er hat als Schauspieler gut zu tun, war unter anderem zwei Jahre am Jungen Theater in Bonn. Er freut sich auf sein Engagement im Essener Theater im Rathaus. Das Stück heißt „Achtung, Deutsch“, Regisseur ist Jochen Busse.

David Imper hat auch in Filmen mitgespielt wie „Invasion“, für diese Produktion war er zum besten Nachwuchsschauspieler nominiert worden. Seine Rolle damals: der Sohn, ein Problem-Typ.

Im wahren Leben ist David Imper ganz anders. „Im letzten Jahr habe ich zwei Filme in Großbritannien gedreht“, erzählt der 39-Jährige. Dort musste er den bösen Nazi spielen. In Neersen hat er da schon deutlich sympathischere Rollen. Und er ist selbst ein wenig überrascht von der positiven Resonanz, von einem Publikum, dass in großer Zahl kommt und mit Anerkennung nicht geizt.

Eine Vorstellung von „Der zerbrochene Krug“ hatte sich David Imper bereits im vergangenen Jahr in Neersen angeschaut: „Die Atmosphäre hat mir gut gefallen“, erinnert er sich. An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert, im Gegenteil: „Wir sind ein super Team um Jan Bodinus und machen eine gute Arbeit.“

Der 39-Jährige wohnt in Köln und bildet in der Regel eine Fahrgemeinschaft mit Kalle Pohl. Gegenseitiges Texte-Abfragen verkürzt gefühlt die Fahrzeit.

Was wäre in Bezug auf die Berufswahl sein Plan B gewesen? „Da gab es keine Alternative — für mich stand immer fest, dass ich Schauspieler werde“, sagt David Imper.

Nach so viel Lob überrascht es nicht, dass der 39-Jährige sich sehr gut vorstellen könnte, im nächsten Jahr nach Neersen zurückzukommen. Aber erstmal freut er sich auf den Besuch seiner Mutter: Sie wird zur letzten Vorstellung von „Im Weißen Rössl“ am nächsten Freitag aus der Schweiz anreisen.

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