Tönisvorst Vier Fragen zur Schulzukunft

Sekundar- oder Gesamtschule? Grundschuleltern wird dazu ein Fragebogen zugestellt. Bis 24. Oktober muss er abgegeben werden.

Tönisvorst: Vier Fragen zur Schulzukunft
Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Die Schulausschussmitglieder waren Dienstagabend gut vorbereitet. Sie hatten sich den Entwurf des Fragebogens, der gestern auf der Informationsveranstaltung der Stadt vorgestellt wurde und in den nächsten Tagen den Eltern aller Tönisvorster Grundschüler zugeht, genau angeschaut.

Es geht bei der Befragung darum, den Elternwillen sichtbar zu machen: Gibt es genügend Befürworter für eine Gesamtschule am Ort? Hat also der Antrag der Sekundarschule, in eine Gesamtschule umgewandelt zu werden, überhaupt eine Chance, den Verfahrensweg einzuschlagen? In dem müssen die Politiker außerdem noch Schülerzahlen, Raumkapazitäten und finanzielle Aufwendungen vor ihrer Entscheidungsfindung auf Machbarkeit abklopfen.

Ein Bogen, vier Fragen. Ist deren Reihenfolge aber stimmig? Welche Formulierung ist irreführend, ungenau, unklar, beeinflussend, zu schwach, zu stark, zu lenkend? Müssen G8/G9-Hinweise auf dem Weg zum Abitur hinein?

Alle einte das Ziel, eine einfache Lesbarkeit des Bogens und eine möglichst hohe Rückmeldung der Eltern zu erreichen. Die Verwaltung ist außerdem daran interessiert, aus den Antworten weiter zu berücksichtigende Schlüsse ziehen zu können. Beispiel: Welche Grundschüler pendeln besonders oft aus, nutzen auswärtige Angebote? Deshalb bleibt auch die Frage im Bogen stehen, welche Grundschule das eigene Kind besucht.

Paul Birnbrich, Leiter des Michael-Ende-Gymnasiums, und sein erstmalig im Ausschuss auftretendes Pendant auf der Seite der Sekundarschule, Andreas Kaiser, hatten eigene Versionen oder Änderungsvorschläge dabei.

Schließlich einigte sich der Ausschuss auf diese Formulierung: Unter der Überschrift „Bisherige Schulwahlmöglichkeiten“ wird gefragt: „Wenn das bisherige Schulangebot der Stadt Tönisvorst in der Sekundarstufe I aus Gymnasium und Sekundarschule beibehalten wird, würde ich mein Kind nach der Grundschule an folgender weiterführenden Schule anmelden:“ Acht Antwortmöglichkeiten gibt es: Haupt-, Real- oder Gesamtschule außerhalb; Gymnasium oder Sekundarschule in Tönisvorst oder außerhalb und „Ich weiß es noch nicht“.

In Bezug auf eventuelle zukünftige Schulwahlmöglichkeiten wird gefragt: „Falls die Stadt Tönisvorst ab dem Schuljahr 2017/2018 ihr Schulangebot in der Sekundarstufe I verändert und neben dem Gymnasium eine Gesamtschule anbietet, würde ich mein Kind an folgender weiterführenden Schule anmelden.“ Hier kann angekreuzt werden: Haupt-, Real- oder Sekundarschule außerhalb; Gymnasium oder Gesamtschule im Ort oder außerhalb — sowie erneut „Ich weiß es noch nicht“.

Bürgermeister Thomas Goßen und Ausschussvorsitzende Angelika Hamacher plädierten am Ende des Tagesordnungspunktes im Rückblick auf eine teils unangemessen geführte öffentliche Debatte in der vorigen Woche, zu einem sachlichen Diskussions-Ton zurückzukehren — ohne verbale Anfeindungen und Polemik. Hamacher: „Eine weitere Beschädigung unserer Schulen ist intensiv zu vermeiden.“ Dafür gab’s Zustimmung und Applaus von der Zuschauerempore.

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