Willich Viel Geld für die Altäre

Der Kirchbauverein Anrath hat für 25 000 Euro den Marienaltar herrichten lassen. Für den Hochaltar werden 35 000 Euro benötigt.

Willich: Viel Geld für die Altäre
Foto: Kurt Lübke

Anrath. Nie war er so wertvoll wie heute: Nachdem das Bistum Aachen künftig keine Sanierungsarbeiten in der Anrather Pfarrkirche mehr mitfinanziert, nimmt die Bedeutung des Kirchbauvereins künftig zu. „Viele unserer rund 100 Mitglieder sind schon sehr betagt, deshalb suchen wir dringend neue Mitstreiter“, erklärte jetzt Vorstandsmitglied Ulrich Bons.

Willich: Viel Geld für die Altäre
Foto: Kurt Lübke

Der Verein hat zuletzt 25 000 Euro in die Restauration beziehungsweise Neugestaltung des Marienaltars investiert. Mit der Arbeit der polnischen Firma aus Stettin war man sehr zufrieden — ein noch größerer Folgeauftrag aus Anrath ist möglich. Aber zuerst muss der Verein noch Geld sammeln.

An den derzeit stattfindenden Fassadenarbeiten ist der Kirchbauverein finanziell nicht beteiligt. Schadhafte Fugen werden durch den denkmalgerechten Trassputz ersetzt, den er zu Zeiten der letzten Sanierung in den 1960er Jahren noch nicht gab.

„Die Maßnahme kostet 200 000 Euro, das Bistum trägt einen Anteil von 120 000 Euro — den Rest bringt die Pfarre auf“, erklärt Bons. Und er weist darauf hin, dass diese Sanierung zugleich eine Zäsur bedeutet: „Sie ist die letzte Maßnahme, die das Bistum bezuschussen wird.“ Es gebe eine Kürzung, wonach Aachen ein Drittel des bebauten Raums nicht weiter fördert.

In Willich wurde auf Kirchenvorstandsebene vereinbart, dass es die Anrather Kirche treffen wird. Die Mitglieder des Kirchbauvereins hoffen auf ein solidarisches Handeln der Kirchen in Alt-Willich, Schiefbahn und Neersen, wohl wissend, dass auch dort die Mittel knapp sind und sein werden.

Annette Hegger, Mitglied im Vorstand des Kirchbauvereins, hat die Hoffnung auf einen Solidarfonds dennoch nicht aufgegeben. Und ihr Verein möchte nach der Restauration und der teilweisen Erneuerung des Marienaltars, der nach dem 2. Vatikanischen Konzil verstümmelt worden war, ein weiteres „dickes Brett“ bohren: Der Hochaltar von 1898 muss ebenfalls gründlich überarbeitet werden. Noch sind keine Angebote eingeholt worden, aber Ulrich Bons geht von deutlich höheren Kosten als den 25 000 Euro für den Marienaltar aus. Er lobt in diesem Zusammenhang die Handwerkskünste der Stettiner Spezialisten: „Sie benutzen beispielsweise selbst gemachten Knochenleim statt Klebstoffen wie Ponal.“ Frühestens Ende 2017 könne der Auftrag vergeben werden: „Wir müssen rund 35 000 Euro sparen — dafür brauchen wir anderthalb bis zwei Jahre“, weiß Kassenwart Klaus Fothen.

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