„Komische Lichter“ Unbekanntes Flugobjekt über St. Tönis gemeldet - Das steckt dahinter

St. Tönis · Über St. Tönis ist ein sogenanntes unbekanntes Flugobjekt gemeldet worden. Eine Meldestelle klärt auf.

 So können sie aussehen - zwei „Starlink“-Satelliten sind als Lichtstreifen am Nachthimmel zu sehen (Aufnahme mit einer Belichtungszeit von 15 Sekunden).

So können sie aussehen - zwei „Starlink“-Satelliten sind als Lichtstreifen am Nachthimmel zu sehen (Aufnahme mit einer Belichtungszeit von 15 Sekunden).

Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Zwei bis drei Mal pro Tag passiert es: Anrufer berichten Hansjürgen Köhler von ungewöhnlichen Beobachtungen am Nachthimmel - in einem Fall vom Niederrhein in St. Tönis waren es nun „komische Lichter“, die am 24. Oktober gegen 6.20 Uhr gesichtet wurden. Köhler gründete das „Centrale Erforschungs-Netz-Außergewöhnlicher-Himmelsphänomene“ (CENAP) zusammen mit einem Freund. Rund 10.000 Fälle von sogenannten „unbekannten Flugobjekten“ seien bisher bearbeitet worden, nächstes Jahr werde 50-Jähriges gefeiert. Das Ziel: Himmelsbeobachtungen einordnen und erklären, „UFO-Phänomenen hinterherjagen“, um möglicherweise erstaunten Betrachtern eine Erklärung zu liefern, erklärt Köhler unserer Redaktion, der sich selbst als Hobby-Astronom bezeichnet.

Zurück zum Fall aus St. Tönis: In dem Zeitraum habe es in dem Bereich noch drei weitere Meldungen gegeben. Die Recherche habe ergeben: Alles spreche für einen „Starlink-Überflug“ - also einer Beobachtung von Satelliten. Das Starlink-System des US-Tech-Milliardärs Elon Musk stellt schnelle Internet-Verbindungen direkt über eigene Satelliten her. Es wird von Musks Raumfahrtfirma SpaceX aufgebaut. Kommunikation über Starlink spielt zum Beispiel auch für die Ukraine bei der Verteidigung des Landes gegen die russische Invasion eine wichtige Rolle. Musk ist neben anderen Engagements auch Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla.

Bei der Beobachtung über St.Tönis handelte es sich offenbar um eine kleinere Gruppe der Musk-Satelliten. Diese würden nach dem Start üblicherweise in größeren Formationen hintereinander in der Umlaufbahn verteilt und seien daher recht auffällig, so Köhler weiter. Es werde noch recherchiert, welche Satelliten genau ursächlich waren. Danach würden die Beobachter vom Niederrhein informiert.

Übrigens: Die Aufklärungsquote der Hobby-Astronomen mit Sitz in Hessen liegt laut Köhler bei 98 Prozent. Ungeklärt bleiben laut den Angaben teilweise Meldungen, die bereits Jahre zurückliegen und nicht genau zeitlich eingegrenzt werden können. Andere Gründe für ähnliche Beobachtungen seien etwa Sterne, Meteoriten oder auch Polizeihubschrauber.

(pasch/dpa)
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