Turmuhr auf dem Alten Rathaus: Stunde der Experten ist gekommen
Das Alte Rathaus in St. Tönis ist jetzt von zwei Seiten eingerüstet. Nun kann die Turmuhr repariert werden.
St. Tönis. Die Turmuhr auf dem Alten Rathaus begleitet Werner Lessenich schon sein ganzes Leben lang. Kein Wunder: Im Schatten des Türmchens, an der Hochstraße, stand das Elternhaus des Ur-St. Tönisers, der im kommenden Jahr sein 70. Lebensjahr vollendet.
Unzählige Male habe er nach oben geblickt, um zu sehen, wie spät es ist, erzählt Lessenich. Das ist bekanntlich derzeit nicht so einfach, die Uhr ist beschädigt. Doch das soll sich demnächst ändern (die WZ berichtete).
Damit Fachleute die Uhr in Augenschein nehmen und ausbauen können, wurde in den vergangenen beiden Tagen ein Gerüst am Alten Rathaus aufgestellt. Am Donnerstag — direkt nach Marktschluss — machten sich sechs Gerüstbauer ans Werk, gestern waren es noch zwei Kollegen mehr. Insgesamt drei Tonnen Material hatten sie aus der Kreisstadt Viersen mitgebracht.
Laut Maik Schürzeberg, Chef des gleichnamigen Fachbetriebs aus Viersen, handelt es sich nicht um einen alltäglichen Auftrag. Denn die Konstruktion aus Stangen und Bohlen musste nicht einfach nur vor die Fassade gestellt werden, wie es beispielsweise vor Malerarbeiten der Fall ist. Vielmehr reiche sie über die Dachrinne hinaus und „springt dann quasi zum First hinein“, wie es Schürzeberg erklärt.
Von zwei Seiten wurde das Gerüst aufgebaut: vom Seulenhof und vom Rathausplatz aus, bis sich die Gerüstbauer in der Höhe über dem Rathausdach trafen und die sogenannte Gitterträgerkonstruktion über dem Dach schlossen. Damit wurde die Arbeitsflächen für die Experten geschaffen. Diese sollen, so ist zu hören, in der kommenden Woche ihre Arbeit aufnehmen.