Tönisvorster Dreigestirn ist nun im Amt

Es ging rund im St. Töniser Marienheim, wo die närrischen Tollitäten inthronisiert wurden.

Tönisvorst. Noch Minuten zuvor war sie „nur“ Jolina Millane Sass — wenig später hieß sie Jolina I. Und aufgeregt war sie bei ihrer Proklamation. Was sich auf der Bühne schnell legte. Souverän erzählte das Mädchen in Versen, wie sie ihren Traum verwirklicht hatte. Und worauf sie sich in der kommenden Session besonders freut. Dazu zählt besonders das Dreigestirn, und da speziell die Jungfrau, die sich wohl häufiger rasieren muss.

Die Proklamation des ersten Dreigestirns der Stadt war der optische Höhepunkt eines rauschenden Abends im prall gefüllten Marienheim. Neben den organisierten Karnevalisten waren reichlich Brauchtumsfreunde zwischen drei Monaten und 85 Jahren gekommen.

Noch ohne Insignien der Macht zogen Karl-Heinz Lessenich, Harald Gengnagel und Helmut Krohnen freudestrahlend in den Saal. Laute Klappertüt-Rufe schallten ihnen entgegen. Was sich auf der Bühne fortsetzte, wo Jürgen Schmitz vom Tönisvorster Karnevalskomitee launig durch den Abend führte.

So wie Kinderprinzessin Jolina I. die Pritsche als Zeichen ihrer närrischen Macht erhielt, wurde der Prinz ausstaffiert mit der Prinzenkette, den Federn und auch einer Pritsche. Der Bauer erhielt einen Schlüsselring und die Jungfrau einen Spiegel der Narretei.

Prinz Karl-Heinz brachte es knackig-kurz auf den Punkt: „Endlich ist es so weit.“ Die drei Freunde haben auf den Tag hin gefiebert und in der Session noch einiges vor. Erst am 5. März ist mit Aschermittwoch alles vorbei.

Erste Gratulanten waren Bürgermeister Thomas Goßen und Vize Uwe Leuchtenberg. Orden gab es auch für die Stadtspitze. Wobei Uwe Leuchtenberg sich das Küsschen bei Jungfrau Helma holte — sehr zur Freude aller im Saal. Das erste Klappertüt und Helau vom Dreigestirn teilten sich die Drei gleichmäßig auf. Gratulationen von den Karnevalsvereinen und vielen weiteren Organisationen und Vereinen der Stadt reihten sich nahtlos aneinander, immer wieder unterbrochen durch Tänze der Garden und Mariechen oder Stimmungsgesang von Rainer Gies.

Verraten wurde bei der Proklamation auch, wie die Jungfrau Helma zu ihren blauen Schuhen — Größe 44 — kam. Gekauft wurden sie ganz weit weg am Ostende von Krefeld — wo man Helmut Krohnen eher nicht erkannte. Die Familie stellte sich um ihn, damit er in der Damenabteilung die blauen Schuhe anprobieren konnte. Und Tochter Desiree, der die Schuhe deutlich zu groß waren, durfte bezahlen. bec

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