Rückkehr der Vorschulkinder Tönisvorst: Zurück zur guten alten Kita-Gruppe

Vorst · Die Vorschulkinder können ab Donnerstag in ihre Kita. In St. Godehard wurde das Konzept auf die Anforderungen angepasst.

 In der Kita St. Godehard in Vorst mit Leiterin Sandra Glasmachers haben die Kinder auf dem Außengelände viel Platz für Bewegung.  Ein Zaun sorgt dafür, dass sich die beiden Gruppen nicht begegnen.

In der Kita St. Godehard in Vorst mit Leiterin Sandra Glasmachers haben die Kinder auf dem Außengelände viel Platz für Bewegung.  Ein Zaun sorgt dafür, dass sich die beiden Gruppen nicht begegnen.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

An diesem Donnerstag heißt es „Willkommen zurück“ für viele Vorschulkinder. Denn nun dürfen alle Kinder im letzten Kindergartenjahr wieder in ihre Einrichtung. Am 8. Juni soll in Nordrhein-Westfalen dann wieder ein eingeschränkter Regelbetrieb für alle Kinder in Kitas und bei Tageseltern starten.

Tür auf, Kinder rein – so einfach ist die ganze Sache aber nicht, weiß Sandra Glasmachers, Leiterin der katholischen Kita St. Godehard in Vorst. Dort kommen nun zehn Vorschulkinder zurück, acht waren in der Notbetreuung schon da. Für das Erzieher-Team ist die Neuöffnung ein schwieriger Kraftakt. „Wir haben erst vor zweieinhalb Jahren unser Bildungskonzept auf eine offene Arbeit umgestellt. Nun müssen wir das wieder zurückdrehen“, berichtet die Einrichtungsleiterin.

Offenes Konzept ist in
Corona-Zeiten nicht möglich

Das offene Konzept stellt Entscheidungsfreiheit und Mitbestimmungsrecht in den Vordergrund. Es gibt Funktionsräume wie Forscher- oder Kreativraum und die Kinder entscheiden, was sie machen möchten. Das ist aufgrund von Corona so nicht mehr möglich. Im Haus der sonst offenen Türen bleiben die Gruppen nun unter sich, um bei einer möglichen Corona-Ansteckung den Kreis möglichst klein zu halten. Daher musste umgeräumt werden. In allen Gruppen sind nun wieder Maltisch, Bauecke und Gesellschaftsspiele zu finden. Auch das Außengelände wurde geteilt.

Die Kita kehrt nun zur klassischen Arbeit in festen Gruppen zurück. Wobei die altersgemischten Gruppen, die die Kinder als ihre Stammgruppe kennen, nicht wieder zueinanderfinden können. „Wir haben nun eine Vorschulgruppe gebildet“, erklärt Sandra Glasmachers. So kann man für die ältesten Kita-Kinder gezielte Angebote machen und zumindest mit den Kindern ein kleines Abschiedsfest feiern. Auch wenn dieses wohl ohne die Eltern stattfinden wird. „Wir wollen den Übergang in die Schule für die Kinder so schön wie möglich gestalten“, sagt Sandra Glasmachers. Wenn es möglich ist, würden die Erzieher gerne einen geplanten Waldausflug nachholen. Viele Highlights für die Vorschulkinder, wie Ausflüge, Theaterbesuche oder Schulwegbegehung, mussten in den vergangenen Wochen ausfallen.

Soziales Miteinander
nun im Fokus

Zwischen den Kindertagesstätten und der Grundschule in Vorst gibt es ein Netzwerk, das den Kindern den Übergang erleichtern soll. Alle Vorster Vorschulkinder begleitet „Wuppi“, ein kleiner Außerirdischer vom Planeten Wupp, bei den Aufgaben im Kindergarten und in der ersten Zeit der Grundschule. Eine Rallye durch die Grundschule und ein Besuch der Erstklässler als Schul-Experten in den Kitas, wo sie von der Schule erzählen, müssen in diesem Jahr ausfallen. „Wuppi“ ist beim Übergang trotzdem dabei.

Sandra Glasmachers kann Eltern die Befürchtungen nehmen, dass es beim Übergang schwieriger werden wird. „Die Entwicklung zur Schulfähigkeit ist ein Prozess, der ja die ganze Kindergartenzeit durch läuft.“ Die Kinder waren auf einem guten Weg und die Kita-Leiterin ist sicher, dass sie nun den Grundschul-Start gut meistern ­werden.

Während der Schließungszeit hatte das St.  Godehard-Team die Familien mit Materialien für Zuhause versorgt, mit Ideen für Bewegung, Basteln und Experimente. Auch Material und Anleitungen für die Schultüten kamen zu den Familien nach ­Hause.

Nun ist es für die Erzieher wichtig, die Zeit zu nutzen, um das soziale Miteinander zu fördern. Einige Kinder hätten nach dem Kita-Neustart erst einmal Schwierigkeiten damit, sich wieder in der Gruppe zurechtzufinden und Konflikte auszutragen. Aber das Miteinander ist es ja auch, worauf sich die meisten Jungen und Mädchen freuen: endlich die Freunde wieder­sehen.

Mehr Händewaschen,
aber keine Masken

Die meisten Familien nehmen das Betreuungsangebot nach fast zehn Wochen Schließung auch gerne an. Nur wenige würden, meist mit Blick auf ältere Familienmitglieder im eigenen Haushalt, darauf verzichten und die Kinder nicht in die Kita bringen.

Einiges wird für die Jungen und Mädchen anders sein. Für die Vorschulkinder gibt es einen anderen Eingang über das Außengelände. Die Eltern müssen draußen bleiben. Vermehrtes Händewaschen ist auf jeden Fall angesagt. Zwar werde schon auf Abstand geachtet, aber die Kinder können in ihren Gruppen ganz normal spielen. Masken müssen die Jungen und Mädchen auch nicht ­tragen.

Wenn am 8. Juni dann die anderen Kinder folgen, werden wieder neue Voraussetzungen gelten. Die Kitas warten dazu noch auf genaue Vorgaben. Sandra Glasmachers geht aber davon aus, dass die Eingewöhnung der neuen Kita-Kinder im Sommer wie gewohnt stattfinden kann – allerdings werden die Eltern dabei wohl Maske tragen müssen.

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