Tönisvorst: Neubau für die Verwaltung Was? Wann? Wie groß? Wie teuer?

Tönisvorst · Zum notwendigen Neubau für die Tönisvorster Verwaltung gibt es viele offene Fragen. Berater wollen bis zum Spätsommer Antworten liefern.

 Vertreter von Stadt und Unternehmen stellten am Montag die Vorgehensweise beim Rathaus-Gutachten vor.

Vertreter von Stadt und Unternehmen stellten am Montag die Vorgehensweise beim Rathaus-Gutachten vor.

Foto: Wolfgang Kaiser

Was? Wann? Wie groß? Wie teuer? Insbesondere auf diese Fragen will die Stadt Tönisvorst im Zusammenhang mit einem Neubau für die Verwaltung bald antworten haben. Liefern sollen diese Antworten die beiden Beraterbüros Assmann (Bestandsanalyse) und PSPC (Wirtschaftlichkeitsprüfung), die von der Politik den rund 80 000 Euro Analyseauftrag bekommen hatten. Am Montag stellten Vertreter der Unternehmen und die Verwaltungsspitze den Stand der Dinge des Projektes der Presse vor.

„Ich gehe davon aus, dass wir im Spätsommer eine Entscheidungsgrundlage für die Stadt Tönisvorst haben“, sagte Assmann-Projektleiter Frank Kaldewei. Seit März ist das Dortmunder Unternehmen bereits dabei, die Bestandsimmobilien der Stadtverwaltung unter die Lupe zu nehmen. Dazu gehören das Vorster Rathaus an der St. Töniser Straße 8, der Hauptsitz der Verwaltung an der Bahnstraße 15 in St. Tönis sowie die wenige hundert Meter entfernte Nebenstelle an der Hospitalstraße 15. Ziel der Analyse ist die beste Lösung dafür zu finden, um diese drei Standorte in einem Neubau zusammenzulegen. Nicht untersucht werden das Bürgerbüro am Vorster Markt, der Bauhof am Tackweg sowie das Historische Rathaus in St. Tönis mit Standesamt, Bücherei und Ratssaal. Diese drei Verwaltungsstellen sollen in jedem Fall erhalten bleiben, wie Bürgermeister Thomas Goßen (CDU) im Pressegespräch noch einmal bestätigte.

In der Betrachtung geht die Firma Assmann so vor, dass zunächst festgestellt wird, wie viele Arbeitsplätze auf welcher Fläche die Verwaltung an den drei Standorten hat. „Und dann werden wir klären, wie viele Arbeitsplätze es künftig sein werden – und wie viel Fläche man dafür braucht“, so Kaldewei. Ferner spielten dann qualitative Aspekte eine Rolle. „Wie muss zum Beispiel der Zuschnitt in den Büros eines jeweiligen Fachbereichs sein? Alles unter der Überschrift, wie eine moderne und bürgernahe Verwaltung arbeiten soll.“ Am Ende soll ein Raumprogramm stehen, anhand dessen die Stadt entscheiden könne, welcher Lösungsansatz verfolgt werden soll.

Und an diesem Punkt kommen die Wirtschaftlichkeitsprüfer der Firma PSPC ins Boot. Letztlich gehe es darum, der Stadt die Vor- und Nachteile von drei verschiedenen Beschaffungsvarianten darzustellen, so Teilprojektleiter Arne Sangerhausen. Variante 1 wäre ein kompletter Eigenbau durch die Stadt, in dem jedes einzelne Gewerk ausgeschrieben wird. Bei Variante 2 geht es darum, dass es nicht so kleinteilig gehandhabt würde wie in Variante 2, sondern in Paket-Lösungen unterteilt würde. Mit Variante 3 soll die Möglichkeit einer Anmietung geprüft werden. „Auch das gibt es immer wieder“, so Kaldewei. „Eine Kommune lässt das Gebäude durch einen Bauträger bauen. In der Mietvereinbarung würden die Bedarfe genau geregelt.“ Im Spätsommer sollen dann die jeweiligen Varianten die Antworten auf eingangs erwähnte Fragen auf dem Tisch liegen. „Dann können Politik und Verwaltung in Tönisvorst eine Entscheidung darüber treffen, wo die Reise hingeht“, so Kaldewei. Wer dann einen fertigen Architektenplan mit Gebäude-Animation und Co. erwartet, liegt falsch. Das sei Bestandteil der weiteren Planungen der Stadt Tönisvorst.

Bürgermeister Goßen unterstrich in der Pressekonferenz, dass es die fachliche Expertise auch deshalb brauche, um zukünftige Faktoren besser abschätzen zu können. „Es gibt viele Aspekte, die das Verwaltungshandeln der Zukunft beeinflussen“, so der Bürgermeister. An erster Stelle stehe der demografische Wandel der Bevölkerung. Die Planungen für den neuen Verwaltungssitz sollen möglichst künftige Anforderungen an eine Stadtverwaltung berücksichtigen.

Stand jetzt geht es in der Analyse um die besten Gegebenheiten für 114 Arbeitsplätze – 64 an der Bahnstraße (Bürgermeister, Bürgerservice, Schule/Jugend/Kultur/Sport, Seniorenberatung, Soziales, Sicherheit/Ordnung), 17 an der Hospitalstraße (Finanzen, Stadtkasse, Steuern, Rechnungsprüfung) und 33 an der St. Töniser Straße in Vorst (Tiefbau, Städtische Liegenschaften, Gebäudemanagement, Umwelt/Planung). Dass St. Tönis bei der Standortsuche für den Neubau in der Favoritenrolle sei, wollte die Stadtspitze nicht bestätigen. Es handle sich nur um eine standortunabhängige Untersuchung. Örtlichkeiten spielten derzeit noch gar keine Rolle.

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