Tönisvorst: Wirtschaft - Unternehmer nicht alle zufrieden

Vielen sind die Steuern zu hoch und die Verfahren zu träge.

Tönisvorst. "Die Wirtschaftspolitik kann man nicht gut oder schlecht machen, man muss sie nur richtig machen", dies waren die Schlussworte von Dieter Porschen im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Gebäudemanagement und Liegenschaften.

Soeben hatte der Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein eine schon bekannte Studie über die wirtschaftlichen Strukturen und in Tönisvorst vorgestellt. Fazit: Auf dem Weg zu einer effektiveren Wirtschaftsförderung gibt es noch jede Menge zu tun.

Bereits im Juni dieses Jahres war die Studie, für die die IHK und die Hochschule Niederrhein 100 Unternehmer befragt haben, Bürgermeister Thomas Goßen präsentiert worden.

Neben einigen guten Noten, etwa für die Infrastruktur und ein sauberes Stadtbild, hatten sich die meisten Firmen in Bezug auf die Qualität der kommunalen Leistungen kritisch geäußert. In Tönisvorst seien die städtischen Gebühren viel zu hoch, Planungs- und Genehmigungsverfahren dauerten zu lange.

Porschen sprach von einer "sich wacker schlagenden Industrie", erwähnte aber eine "schrumpfende Dienstleistungsbranche" und sprach davon, dass in den Jahren 1999 bis 2007 die Beschäftigungszahlen in Tönisvorst im Vergleich zu den benachbarten Kommunen stärker zurückgegangen seien.

"Es darf doch nicht wahr sein, dass einige Unternehmer sogar unsere Gewerbesteuerhebesätze zu hoch finden", sagte Helmut Drüggen (CDU). Objektiv hätten diese den niedrigsten Wert aller Kommunen am mittleren Niederrhein. Porschen entgegnete, dass man die subjektiven Empfindungen der Unternehmen ernst nehmen müsse: "Das spielt für manchen eben auch schon bei der Ansiedlung eine Rolle."

Die Studie liegt den Fraktionen vor. Bürgermeister Goßen will den Kontakt mit den Firmen verbessern. Er erklärte, dass es künftig zu einigen strukturellen und personellen Verschiebungen in der Verwaltung komme. In Kürze wolle er Genaueres sagen. Außerdem werde am 10.November in Kooperation mit der IHK das erste "Tönisvorster Wirtschaftsgespräch" stattfinden.

Thomas Goßen berichtete, dass es wahrscheinlich in Kürze zu einer weiteren Firmenansiedlung im Gewerbegebiet Tempelshof komme. Auch werde er sich dafür stark machen, dass ein seit langem brach liegendes, etwa 40000 Quadratmeter großes Gelände an der Mühlenstraße in absehbarer Zeit als Erweiterungsfläche für Industrie und Handel genutzt werden könne. Dazu fänden derzeit Gespräche mit dem Eigentümer statt.

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