Gemeinschaft erleben Weltgebetstag erlebbar machen

St. Tönis/ Neersen · Der Weltgebetstag der Frauen findet am 5. März statt. Teilnehmen kann man trotz Pandemie – nur anders als sonst. Die ökumenischen Frauenteams in den Gemeinden haben sich besondere Aktionen einfallen lassen.

 Zum Weltgebetstag lädt das ökumenische Team der Frauen von St. Tönis am 5. März, von 15 bis 17 Uhr, in die „Offene Kirche“ in St. Cornelius ein. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.

Zum Weltgebetstag lädt das ökumenische Team der Frauen von St. Tönis am 5. März, von 15 bis 17 Uhr, in die „Offene Kirche“ in St. Cornelius ein. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen in der Bewegung des Weltgebetstags seit 130 Jahren. Gemeinsam beten und handeln sie dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. Die Idee dahinter: Ein Gebet wandert über 24 Stunden lang um den Erdball und verbindet so Frauen in mehr als 120 Ländern der Welt miteinander. Jedes Jahr wählen Frauen eines bestimmten Landes Texte, Gebete und Lieder aus. Diese werden dann in weltweiten Gottesdiensten gefeiert. Damit es keine Sprachbarrieren gibt, werden die Inhalte durch Landeskommitees übersetzt. In den Gemeinden vor Ort werden diese Gottesdienste gemeinsam von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen vorbereitet. Das diesjährige Motto „Worauf bauen wir?“ könnte mit Blick auf eine weltweite Pandemie passender nicht sein.

Größte christliche
Laienbewegung der Welt

Das Partnerland des Weltgebetstages, der immer am ersten Freitag im März stattfindet (2021 also der 5. März), ist in diesem Jahr Vanuatu. Ein Inselstaat, der 83 Inseln umfasst und weit draußen im Pazifik liegt. Dort sind die Menschen vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Die Korallenriffe vor der Küste bleichen, die Zyklone, die dort saisonal auftreten, werden heftiger und an den Stränden wird Plastikmüll aus den Meer angeschwemmt. Worauf bauen die Menschen dort? In ihrem Gottesdienst gehen die Frauen aus Vanatu dieser Frage nach und laden alle Frauen ein mitzubeten.

Erlebbare Gemeinschaft trotz Pandemie schaffen

Corona zum Trotz wird die weltweite ökumenische Bewegung gefeiert – aber unter veränderten Bedingungen. „Auch wenn nicht wie sonst das gemeinsame Feiern des Gottesdienstes mit anschließendem Essen möglich ist, sind wir dann doch weltweit im Sinne des Weltgebetstages verbunden und können informiert beten und gemeinsam handeln“, lädt Sabine Grotenburg alle Interessierten im Namen der GdG Willich in die Kirche St. Maria in Neersen ein. Dort wird es am Weltgebetstag zwischen 17 und 19 Uhr einen Stationenweg geben, der durch das Pfarrzentrum und die Kirche führt. Alle Besucher gehen dann in ihrem eigenen Tempo an den Stationen entlang und finden dort Bilder, Impulse und Informationen aus Vanuatu vor. Einiges davon auch zum Mitnehmen für zu Hause. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Kommen Sie vorbei und erleben Vanuatu in Neersen“, motiviert Grotenburg.

In St. Tönis gibt es
„Desaster-Pakete“

Das ökumenische Frauen-Team in St. Tönis macht den Weltgebetstag ebenfalls anders erlebbar. Und zwar haben Interessierte die Möglichkeit ein „Desaster-Paket“ zu erhalten. Passend zum Motto „Worauf bauen wir?“ und der erweiterten Fragestellung „Was brauchen wir zum Überleben?“ wurde ein DIN-A5-Umschlag symbolisch mit verschiedenen Utensilien gefüllt. Der Inhalt umfasst die von den Frauen aus Vanuatu erarbeitete Liturgie in deutscher Sprache, um dem Gottesdienst, der im TV oder online gezeigt wird, folgen zu können. Ein Beutelchen mit Blumensamen, das für die Artenvielfalt und die Bedeutung der Umwelt steht; ein Spendenumschlag mit Überweisungsträger (auch Bargeldspenden sind möglich und können am Gemeindehaus später abgegeben werden) sowie eine Postkarte mit dem von einer Künstlerin aus Vanuatu gemalten Titelbilds des diesjährigen WGT inklusive Meditation.

Warum „Desaster-Paket“? Wie Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch erklärt, versteht man in Vanuatu in der Landessprache Bislama unter „Disaster“ Katastrophen wie Wirbelstürme, Vulkanausbrüche und Überschwemmungen. „Auf diesem Inselstaat ist der Klimawandel und die damit einhergehenden Naturkatstrophen das wohl größte Problem. Oft können die Frauen nicht einkaufen gehen, weil die Wege aufgrund von Stürmen oder anderen Naturkatastrophen versperrt sind. Oder ganze Ernten stehen nicht mehr zur Verfügung. Deshalb graben sie Lebensmittel in der Erde ein, um Vorräte zu sichern“, erklärt Büscher-Bruch. Sinnbildlich stehe das Desaster-Paket hier für die Auswirkungen der Corona-Pandemie, von der weltweit alle mehr oder weniger betroffen seien. „In diesen Zeiten tut also auch uns ein Desaster-Überlebens-Paket gut, mit dem wir trotzdem gemeinsam Gottesdienst feiern können.“ Die Umschläge können im Vorfeld im Gemeindebüro zu den Öffnungszeiten abgeholt werden, oder am Weltgebetstag selbst. Dann öffnet von 15 bis 17 Uhr die katholische Pfarrkirche St. Cornelius ihre Türen und die Desaster-Pakete werden ausgegeben. Außerdem wird die zum Gottesdienst aus Vanuatu ausgewählte Musik im Inneren der Kirche zu hören sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort