Tönisvorst: Verkehr - Angst vor noch mehr Lastwagen

Krefeld bekommt eine Umweltzone. Das könnte mehr Lkw nach St. Tönis bringen.

Tönisvorst. Schluss mit stinkig. In Krefeld wird wahrscheinlich im kommenden Jahr großflächig eine rund neun Quadratkilometer große Umweltzone entstehen.

Unter anderem sollen Durchfahrtverbote von Lkw und Tempolimits dafür sorgen, dass die Schadstoffe sinken und die Luft besser wird.

"Es darf aber keinesfalls sein, dass durch die Sperrungen der Schwerlastverkehr über die St. Töniser Straßen fährt", sagte Helge Schwarz im Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschuss.

Zur Sitzung im St. Töniser Ratsaal brachte der Krefelder Fachbereichsleiter "Umwelt", Helmut Döpcke, Auszüge aus dem 194-seitigen und von der Bezirksregierung erstellten Luftreinhalteplan mit.

Darin stehen unter anderem Details zur beabsichtigten Umweltzone, die vom Birkschen Weg im Westen bis zum Dießemer Bruch im Osten und von der Blumentalstraße im Norden bis zur Obergath im Süden reicht.

Helmut Döpcke geht davon aus, dass noch in diesem Jahr die ersten Lkw-Durchfahrtverbote ausgesprochen werden. Er sicherte der Stadt Tönisvorst zu, sie bei weiteren konzeptionellen Überlegungen mit einzubeziehen.

Aber hat Tönisvorst überhaupt eine Möglichkeit, sich gegen die beabsichtigten Maßnahmen der Landesbehörde zur Wehr zu setzen?

Davon geht jedenfalls der Fachausschuss aus: Er sprach sich einmütig gegen die Lkw-Sperrungen auf der Krefelder Westparkstraße aus. Grund ist die Befürchtung, dass dann zusätzlicher Verkehr durch den St.Töniser Osten rolle.

"Viele St.Töniser sind darüber in Sorge", sagte Rolf Seegers (SPD). "Es wird zu Auswirkungen auf unserem Stadtgebiet kommen", meinte auch Reinhard Maly (CDU). Die SPD hatte beantragt, ein Konzept zu erarbeiten, mit dem eine höhere Belastung der Tönisvorster vermieden werden könne.

Am Donnerstag ging von der Umwelt-Sachbearbeiterin Birgit Luven die erste Stellungnahme der Stadt Tönisvorst an die Bezirksregierung heraus. Darin werden neben dem Veto zur Sperrung der Westparkstraße größere Widerstände für den Fall angekündigt, sollten sich beim noch aufzustellenden Lkw-Routenkonzept Nachteile für die Apfelstadt ergeben.

Die Zusage von Helmut Döpcke, Tönisvorst zukünftig stärker zu beteiligen, wurde von den Verwaltungs- und Ausschussvertretern gerne gehört.

Die Pläne für die Umweltzone sehen zahlreiche Neuerungen vor: So soll auf der Königstraße ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge gelten. Zudem soll es Lkw-Durchfahrtverbote auf dem Nassauer Ring, Oranier Ring, Preußenring, der Sternstraße, Hülser Straße, Kölner Straße, Mündelheimer Straße und Lange Straße geben.

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