Tönisvorst: Slomka verlässt Mittelstand

An der Spitze der MIT tut sich einiges. Elke Stiegen soll ihren Ex-Mann beerben.

Tönisvorst. Keine Frage, dieser Verein hat in den letzten Jahren für mächtig Stimmung in der Tönisvorster Politik gesorgt, hat - oft auch zum Leidwesen mancher Etablierter - ganz schön Rabatz gemacht. Die Rede ist von der Mittelstandsvereinigung der CDU (MIT), die jetzt erneut vor einem Wechsel steht. Am 5. Mai ist zur Mitgliederversammlung geladen und fest steht: Vorsitzender Daniel Slomka tritt nicht mehr an.

"Stimmt", sagt der. Er zieht nach Langenfeld zu seiner Lebensgefährtin. Dennoch will er, dass die Arbeit bei der MIT weiter geht, möglichst wie bisher. Weshalb Slomka und sein Vorstand den Wechsel bereits vorbereitet haben. Und wenn’s nach ihnen geht, ist die Nachfolge auch schon in trockenen Tüchern. Elke Stiegen soll’s machen, die Ex-Frau von Daniel Slomka. Mit einem ähnlichen Trick hatte der 37-Jährige im vergangenen September die Weitergabe seines Stadtratsmandates eingefädelt.

"Elke Stiegen wäre genau die Richtige", sagt Slomka. Sie sei den Umgang mit nationalen Großkunden gewohnt, sei von daher taff und durchsetzungsfähig. "Wir brauchen mehr Frauen in der Politik", fordert Slomka. Mit Stiegen sieht er die MIT "up to date".

Die Vereinigung möchte weitere Frauen in den Vorstand holen. Als Geschäftsführerin soll die Vorster Apothekerin Barbara Bormann dazustoßen und für die Öffentlichkeitsarbeit könnte - wenn die Versammlung zustimmt - Antje Wagner zuständig werden.

Die bisherige Geschäftsführerin Sonja Bölte bliebe dem Vorstand als Beisitzerin erhalten. Vize-Vorsitzende blieben in dieser Planung Bandik Lorenzen und Maik Giesen, "eine ideale Konstellation", schwärmt Slomka. Käme das alles so, sei auch der Altersdurchschnitt sehr gut, alle Gruppen seien vertreten.

Wie kommt dieses Vorhaben in anderen Gruppierungen der CDU an? Unter der Hand wird ein wenig gemault, dass es sich bei den Neuen im Vorstand um "Hausfrauen" handelt. Ein Argument, über das Slomka nur lachen kann. "Die haben doch wohl schon bewiesen, dass sie ihren Mann stehen."

Derweil kommt Lob von gänzlich unerwarteter Seite. Von der Stadtratsfraktion der CDU, namentlich von Fraktions-Chef Horst von Brechan, den nun wirklich keine enge Freundschaft mit Daniel Slomka verbindet (richtig wäre wohl von herzlich verbundener Feindschaft zu sprechen).

"Die Arbeit der MIT in den letzten Jahren sehe ich sehr positiv. Die hat viel gemacht und einiges auf den Weg gebracht. Wir haben zurzeit überhaupt keine Probleme."

Einen kleinen Seitenhieb kann sich von Brechan indes nicht verkneifen: "Daniel Slomka ist in der Fraktion kein Thema mehr. Er scheidet ja bekanntlich zur Kommunalwahl aus."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort