Tönisvorst: Perspektiven - Vorstern fehlt Bindung zur Bücherei

Stadtbibliothek in St. Tönis soll attraktiver werden.

Tönisvorst. Ludwig Kamm, Pfarrer von St. Godehard, ist neues Mitglied im Schul- und Kulturausschuss. Gleich in seiner ersten Sitzung hat die Vorster Stimme in der Diskussion um "Entwicklungsstand und Perspektiven der Stadtbücherei" dafür gesorgt, dass sich Politik, Verwaltung und Carmen Alonso als Chefin der Bibliothek künftig noch mehr Service-Gedanken über den kleineren Stadtteil machen werden.

Thomas Korschwald (CDU) hatte gefragt, wie man mehr Vorster an die Stadtbücherei binden könne. Dort im Bürgerbüro steht ein PC, über den man Ausleihen anfordern kann, die der Botendienst dann an das Büro ausliefert.

"In Vorst ist das Bewusstsein für die Stadtbibliothek nicht so ausgeprägt", ist Kamms Erfahrung. Von diesem Terminal hätten vor allem Jugendliche nichts, so Kamm. "Ab 12 Uhr ist der dicht."

Marta Tenelsen, Rektorin der Grundschule, sagte: "Vorster haben Schwierigkeiten, an Bücher zu kommen. Unsere Grundschul-Kinder sind auf die Eltern angewiesen, die sie nach St.Tönis fahren." Seit zwei Jahren baue die Schule ihre eigene Bücherei auf. "Aber sie zu etablieren, ist ein schwieriges Geschäft."

Christa Voßdahls (SPD) schlug Alonso vor, Kontakt zum Jugendfreizeitzentrum an der Gerkeswiese aufzunehmen, um Jugendlichen den Zugriff auf den Bestand der Bibliothek zu ermöglichen. Ausschussvorsitzende Angelika Hammacher regte an, den Terminal an einer anderer Stelle zu platzieren.

Während der Sitzung hatte Carmen Alonso die Öffnungszeiten des Bürgerbüros Vorst nicht parat. Sie sind tatsächlich länger als gedacht. Das Bürgerbüro ist nicht nur jeden Vormittag, sondern dienstags und donnerstags auch zwischen 14 und 16 Uhr geöffnet.

Außerdem hat die Bücherei in St.Tönis dienstags und freitags ab 13 Uhr geöffnet, damit Schüler aus Vorst, die in St.Tönis zur Schule gehen, vor dem Nachhauseweg Literatur mitnehmen können. Übers Internet könne jeder Bücher ausleihen, so Alonso.

In ihrem Zwischenbericht über das Konzept bis 2012 hatte sie Aktivitäten vorgestellt, die die Bücherei attraktiver machen sollen. Mehr Kontakte zu Schulen, mehr Kooperationspartner, gestiegene Ausleihzahlen und mehr Neuanmeldungen von Lesern sprechen für den eingeschlagenen Kurs. "Die Reaktionen auf die Renovierung der Räume sind positiv."

Die SPD begrüßte die bisherigen Anstrengungen. Die CDU um Peter Siegel blieb zurückhaltender. Es seien gute Ansätze zu finden, aber alles in allem "etwas zu wenig für die lange Zeit seit März 2009. Wir müssen mit der Attraktivierung vorankommen." Etliche Ausschussmitlieder regten eine intensivere Zusammenarbeit der Stadt- mit den Schulbüchereien an, vor allem einen Austausch über geplante Anschaffungen, um Etats zu entlasten.

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