Tönisvorst: Leichte Kost und anspruchsvollere Stücke

Spielzeit: „Mörderische Phantasien“ war der Auftakt zum neuen Programm des Stadtkulturbundes.

Tönisvorst. Es ist angerichtet - das konnte man am Samstag im Forum sagen. Spätestens, nachdem Bürgermeister Thomas Goßen den Publikum einen guten Appetit wünschte. Und dies vor einem Theaterstück. Was er so begründete, dass der Stadtkulturbund für seine Abonnenten ein Sechs-Gänge-Menue angerichtet habe. Ein Menue bestehend aus leichter Kost und auch anspruchsvollen Gerichten. Verglich er das Programm passend mit einem Menü, vergaß er bei seinem Dank auch nicht die Kellner, eben jene von Stadtkulturbund um den Vorsitzenden Peter Siegel, für die er ebenso Applaus forderte wie für die Künstler auf der Bühne. Und auch Peter Siegel sprach, da die neue Spielzeit im fast ausverkauften Forum begann, zum Publikum. "Wir haben alles daran gesetzt, damit wir Ihnen ein gutes Programm bieten können!" So fasste der die Arbeit der letzten Monate zusammen.

Zumindest die Vorschusslorbeeren, sprich die Zahl der verkauften Abonnements, gaben ihm schon vor dem ersten Vorhang Recht. Mit deutlich über 400 verkauften Abonnements konnte wieder mehr verkauft werden, als in der vorigen Spielzeit. Und so freute man sich auf die 17. Session. Nach der langen Sommerpause trafen sich Kulturfreunde wieder zur Spielzeit, trafen sich an ihren Plätzen alte oder neue Bekannte, mit denen man viele Stunden bunter Kultur teilen wird.

Um 20.05 Uhr hob sich am Samstag endgültig der Vorhang - oder besser: Er wurde zur Seite gefahren. Die Spielzeit fing an. Und dies gleich mit einem Thriller, der aber auch den ein oder anderen Schmunzler mit sich brachte. Was insbesondere an Peter Fricke lag, der einen britischen Krimi-Schriftsteller spielte, dessen Kompetenz nicht zwingend im guten Zuhören lag. "Mörderische Phantasien" von Bernard Slade stand auf der Speisekarte. Darin dreht sich alles um einen Schriftsteller, der erstmals einen packenden Roman mit Liebes- anstelle einer Kriminalgeschichte geschrieben hat. Seine Frau findet das Buch toll, bis eine ominöse, derbe Schönheit auftritt und behauptet die Geliebte des Schriftstellers gewesen zu sein. Dies belegt sie mit Details aus dem Roman, von dem lediglich zwei Exemplare existieren.

Um dieses packende Geschichte rankte sich der erste Gang des Abonnement-Menues. Irene Clarin, Lutz Bembenneck, Patrizia Orlando, Raphaela Zick und Linda Fulda würzten mit ihrem Spiel einen kurzweiligen, spannenden Thriller. Morbide ohne Langeweile, Spannung ohne Blut.Und nach dem ersten Gang des Abo-Menues ging das Publikum zufrieden nach Hause, jetzt in Erwartung des zweiten Gangs, der im November mit dem musikalischen Bilderbogen "Zille" fortgeführt wird. bec

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