Tönisvorst: Kleine Konkurrenz für den „Happy Garden“

Ursprünglich war für den Traditionsbetrieb bei Vorst nur eine Erweiterung vorgesehen.

Tönisvorst. Alle tun immer so, als hätten sie keine Ahnung. Dabei kennt jeder sie, die Tönisvorster Rotlicht-Meile. "Meile?", werden Sie vielleicht jetzt fragen. Nun gut, für den Betrieb an der Butzenstraße bei Vorst ganz am Ortsrand von Oedt wäre ja vielleicht der Ausdruck "Rotlicht-Elle" viel passender. Genau um die geht’s. Dort tut sich was. Möglicherweise bekommt der ansässige Betrieb, wir sprechen vom "Happy Garden", Konkurrenz. Und das sage und schreibe 50 Meter vor seiner Haustür.

Was ist passiert? Also, nach wie vor läuft der Traditionsbetrieb gut. So gut, dass der Betreiber sich überlegte, zu erweitern. Platz dafür war da, nämlich in Gestalt einer Halle des Bauunternehmens Hamelmann. Gesagt getan, auf 400 Quadratmetern entstanden eine Art Bar und vier Zimmer für "Sie-wissen-schon-wofür".

Wohlgemerkt: Der Betrieb war als Ergänzung gedacht. Er soll "Happy Garden by Night" (Hagbyn) heißen. Mit den entsprechenden Konzessionszeiten von Mitternacht bis 4 Uhr. Anschließend an die Öffnungszeiten des Happy Garden (10 bis 1 Uhr). Für diejenigen Nachtschwärmer, die länger bleiben wollen oder die nochmal einkehren wollen, weil sie anderswo rausgekehrt wurden. Eröffnung soll Ende des Monats sein, die Bauabnahme ist erfolgt.

Jetzt hat sich aber der Betreiber des Happy Garden mit seinem Vermieter verkracht. Der hängte ihm erfolgreich eine Räumungsklage an. Will sagen: Der Betreiber muss das Happy Garden verlassen, wann genau, steht noch nicht fest. Aber nur das Happy Garden, nicht die neue Halle "Hagbyn". Und jetzt droht der Mann damit, dort eine Konkurrenz zu eröffnen.

Aus Sicht der Stadt ist das eine Geisterdiskussion. "Dazu ist doch der neue Laden viel zu klein", sagt Kurt Viethen vom Bauamt. Er ist sicher, dass ein neuer Betreiber des Happy Garden auch die Erweiterung übernehmen werde. "Alles andere macht keinen Sinn." Zum Vergleich: Im Happy Garden gibt es mehr als 20 Zimmer für "Sie-wissen-schon-wofür".

Das sieht auch Jürgen Hamelmann, Bauunternehmer und Vermieter der neuen Halle so. Der neue Betrieb mache nur Sinn als Ergänzung. "Man braucht weniger Personal, die Unterhaltungskosten sind viel geringer."

Keiner spricht es aus, aber es ist deutlich: Eigentlich ist das Ganze ein Pokerspiel. Es geht um Geld. Wenn der jetzige Betreiber des Happy Garden genug davon bekäme, wäre er sicher schnell bereit, einem Nachfolger Platz zu machen. Und ihm auch das "Hagbyn" zu überlassen. Momentan kann er mit einem Konkurrenzladen drohen.

Der Besitzer des Happy Garden, der im Übrigen an der Villa Vertigo in Grefrath beteiligt ist, hat wohl auch schon einen neuen Betreiber in petto. Auch ihm ist wohl daran gelegen, für einen gleitenden Übergang zu sorgen. Eine Pause im laufenden Betrieb käme einem wirtschaftlichen Ruin gleich.

Jürgen Hamelmann als Vermieter des neuen Ladens wäre es ganz sicher auch recht, wenn alles reibungslos weiterginge.

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