Tönisvorst: Die Stadt ist nicht lahm

Die Tönisvorster Verwaltung berichtet über ihre baulichen Projekte.

Tönisvorst. Kunibert Schmitz kann aufatmen. Der Vorster, der sich mehrfach bei der Stadt für einen Radweg an der Oedter Straße stark gemacht hat, bekommt seinen Willen. Der 800 Meter lange Radweg soll allerdings nur bis zum Mühlendyk an der Gemeindegrenze verlaufen. "Ab da müsste die Gemeinde Grefrath ausbauen", sagt Kurt Viethen, bei der Stadt Tönisvorst zuständig für Stadtentwicklung. Oder Radfahrer sollten der Sicherheit zuliebe auf dem Mühlendyk ihre Fahrt fortsetzen.

Bis zum 20. Oktober, dann endet die Legislaturperiode, ist Albert Schwarz Verwaltungschef der Gemeinde. Grund für ihn, zusammen mit Kurt Viethen, eine Bestandsaufnahme der baulichen Entwicklungen in St.Tönis und Vorst zu machen. Beide wollen sich so auch gegen den Vorwurf wehren, die Verwaltung arbeite langsam. Dabei, so Schwarz, blockierten bisweilen die Fraktionen selbst die Entwicklungen der Stadt oder schreckten gar Investoren ab.

So sei es geschehen beim Projekt der Mehrgenerationenhäuser an der Schelthofer Straße/Altes Schwimmbad, sagt Schwarz. Geplant waren bis zu sechs Häuser. "Man fordert die Stadt auf, barrierefreies Wohnen zu intensivieren, andererseits bieten wir solche Möglichkeiten an, sogar mit Investor, und dann lehnt man das ab", sagt Kurt Viethen.

Ebenso gibt es einen Investor, der 19 Wohnungen in Vorst Mitte, entlang der Hauptstraße zwischen neuem Pfarrhaus und Eduard-Heinkes-Platz, errichten möchte. Ob er darf, wird am 23.September im Planungsausschuss entschieden.

Bereits am 26. August wird beim Wigeli-Ausschuss über Photovoltaikanlagen entschieden. Drei Modelle hat die Stadt entwickelt. So will ein privater Investor aus Willich mehrere Photovoltaik-Projekte starten. Auch die Niederrheinwerke-Tochter ReEnergie würde sich anbieten, ein Projekt vorzufinanzieren, bei dem Bürger Genussrechte erwerben können.

Bald kommt möglicherweise wieder Leben in den leer stehenden Plus-Markt an der Hauptstraße im Vorster Zentrum. Rewe und Kaiser´s Tengelmann bekundeten ihr Interesse - und sowohl Stadt als auch Eigentümer würden aller Voraussicht nach grünes Licht für eine Modernisierung des Marktes geben.

Auch die Senioren des Vorster Altenheims kommen demnächst sicher über die Straße. Denn die lang ersehnte Fußgängerinsel kommt: Im September sollen die Baumaßnahmen beginnen. Die Stadt wird sich demnach die Kosten von 25 000 Euro mit dem Antoniuszentrum teilen.

Zittern muss die Stadt noch beim Baugebiet in Vorst Nord. Das ist zwar als Baugebiet ausgewiesen. Bevor aber mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann, führt die Bodendenkmalbehörde archäologische Untersuchungen durch. "Wir hoffen, dass nichts gefunden wird, dann könnten Ende 2010 die ersten Bauten dort stehen", sagt Schwarz.

Wenn doch, hat die Stadt ein Ass im Ärmel: Denn sie hat bereits vor Wochen eine hektargroße Fläche im Vorster Süden erworben, auf der dann ebenso zügig Häuser hochgezogen werden könnten.

Und Bauflächen seien dringend notwendig: In St.Tönis sind die letzten Bauplätze in den Neubaugebieten Blaumeisenweg und Am Wasserturm bzw. Westend bereits verkauft.

Die Tankstelle, die vor der alten Weberei zusehends verfällt, wird allerdings noch eine Weile die Bürger ärgern. Denn die Grundwassersanierung sei dort nicht beendet, sie ruhe nur. "Das ist eine Hängepartie", sagt Bürgermeister Schwarz. Denn in vier bis sechs Monaten werde das Grundwasser auf Belastungen untersucht, erst danach könne das Gebäude abgerissen und der Platz neu gestaltet werden.

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