Projekt in Tönisvorst Bürgerschaftliches Engagement soll die Energiewende beschleunigen

Tönisvorst · Wie mit bürgerschaftlichen Engagement die Energiewende beschleunigt werden kann war, das Thema beim „Grünen Sofa“ der Tönisvorster Grünen. Die Energiegenossenschaft Krefeld war zu Gast.

 Britta Rohr von den Tönisvorster Grünen sprach auf dem „grünen Sofa“ mit Vertretern der Energiegenossenschaft Krefeld.

Britta Rohr von den Tönisvorster Grünen sprach auf dem „grünen Sofa“ mit Vertretern der Energiegenossenschaft Krefeld.

Foto: Norbert Prümen

(tre) Das erste „Grüne Sofa“ der Tönisvorster Grünen 2022 ging live an den Start – und mit einem hochaktuellen Thema. Die Energie-Genossenschaft Krefeld war zu Gast. In der Genossenschaft setzen sich 94 Mitglieder dafür ein, mit bürgerschaftlichem Engagement die lokale Energiewende voranzutreiben und mit Gemeinschaftskapital mehr Photovoltaik auf die Dächer zu bringen.

Was 2018 mit 40 Mitgliedern begann, hat großen Zulauf erfahren. Axel Heimendahl vom Aufsichtsrat sowie Annelie Wulff und Kurt Biederbick vom Vorstand der Energie-Genossenschaft Krefeld stellten das Projekt den Zuhörern im Fraktions- und Parteibüro der Grünen vor. Interessierte Bürger bringen sich mit einer einmaligen Einlage von mindestens 1000 Euro ein. Mit dem Geld und den Erlösen, die durch bereits installierte Anlagen eingenommen werden, können weitere Photovoltaikanlagen realisiert werden. Drei Projekte konnte die Genossenschaft in Krefeld bereits durchführen, ein viertes ist in Arbeit. Die Referenten verdeutlichten aber auch, wie aufwendig es ist, eine Genossenschaft ins Leben zu rufen.

Das ist der Punkt, an dem Grünen-Ortsvereinsvorsitzende Britta Rohr deutlich machte, dass vonseiten der Grünen die Planung weniger zu einer eigenen Genossenschaft tendiert, sondern „wir lieber Synergieeffekte nutzen möchten“. Rohr sieht den Aufwand, eine eigene Genossenschaft zu gründen, als zu hoch an. Vor dem Hintergrund, dass Krefeld die direkte Nachbarstadt ist, kann sie sich vorstellen, dass sich interessierte Tönisvorster Bürger bei der Krefelder Genossenschaft mit einer Einlage einbringen, die gezielt für Projekte in der Apfelstadt bestimmt ist. Dazu kommt, dass die Krefelder bereits ein erstes Objekt in Tönisvorst ins Auge gefasst haben, aber die Finanzierung noch gestemmt werden muss. Hier sieht Rohr direkt eine herausragende Gelegenheit für eine Zusammenarbeit.

„Ich hoffe, dass wir die Tönisvorster Bürger gewinnen können, auf diesem Weg grünen Strom zu produzieren und so die Umwelt zu schonen“, sagt Rohr. Man müsse schon Idealist sein, um einzusteigen, fügte sie an. Bis jetzt ist es noch zu keinen Ausschüttungen für Anleger gekommen. Alles Geld floss in weitere Photovoltaikanlagen. Wer aussteigt, erhält indes seine Einlage zurück. Über www.kregen.de kann der Kontakt zur Energie-Genossenschaft Krefeld aufgenommen werden.

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