Tönisvorst: Aprikosen aus der Apfelstadt

Die Bäume in Tönisvorst hängen voll mit den leckeren Früchten. Noch rund sechs Wochen lang wird das Steinobst gepflückt.

Tönisvorst. Aprikosen aus der Region, die gibt’s 2009 reichlich, denn die Ernte, die derzeit in vollem Gange ist, sieht gut aus. "Die Bäume hängen ganz schön voll", sagt Obstbauer Rudolf Steves vom St. Töniser Obsthof. Bernd Schumacher, Obstbaumeister vom Obstgut Tackheide II, kann sich dem nur anschließen. "Wir hatten in der heiklen Phase der Blüte im März keine Fröste, und das allein ist schon die halbe Miete", sagt Schumacher.

Anders als Äpfel und Birnen können die Aprikosen während eines Frosteinbruchs in der Blüte nicht zum Schutz berieselt werden. "Das gilt generell für Steinfrüchte. Das Problem ist ein Blütenpilz, denn man sich durch die Berieselung holt", sagt Steves.

Da die Aprikose rund vier Wochen vor den Äpfeln blüht, hat sie immer wieder mit Frösten zu kämpfen. Den frühen Sorten von Steves hat allerdings der harte Winter mehr zu schaffen gemacht. Bei zweien verzeichnete er durch die kalten Temperaturen von -17 Grad und der geschlossenen Schneedecke ein Fünftel Baumverluste. Die Bäume seien unten am Stamm kaputt gefroren, sagt Steves. Seine anderen Sorten - insgesamt baut er zehn verschiedene an - haben nicht gelitten.

Gut bekommen sind den Aprikosen die Temperaturen der letzten Wochen. "Die Wärme in der Reifeperiode war optimal", beschreibt Schumacher. Während bei Steves, aufgrund der früheren Sorten, schon seit zwei Wochen die Ernte läuft, hat die Ernte auf dem Obstgut Tackheide II vor einer Woche begonnen.

Dort wird nur eine Sorte angebaut und zwar Red Orange. Aber egal welche Sorte, die Bäume hängen voll. "Ich musste sogar ausdünnen, damit sich die Früchte nicht gegenseitig abdrücken", berichtet Steves.

Ihre Reife zeigen die Aprikosen durch die Farbe an. Nach Grün tragen sie ein blasses Gelb, das mit zunehmender Reife in ein Gelb-Orange umschlägt. Wird die Aprikose dann etwas weich, kann gepflückt werden.

Einem Regenschauer haben die leckeren Früchte zwar mehr entgegenzusetzen als die empfindlicheren Kirschen, aber "wenn es sehr viel regnet, saugen sich die Früchte voll und platzen", erklärt Steves. Das ist in diesem Jahr bislang aber nicht der Fall. Nichtsdestotrotz ist der Anbau am Niederrhein mit einem erhöhten Risiko verbunden. Anders als zum Beispiel in Frankreichs Süden, wo Fröste in der Blüte kein Problem darstellen, muss beim Anbau in hiesigen Gefilden das Thermometer fest im Blick behalten werden.

Beim St. Töniser Obsthof stehen noch zwei Sorten aus, so dass in den nächsten sechs bis acht Wochen durchgepflückt werden kann. Das heißt, es gibt noch einige Wochen lang die leckeren Aprikosen aus der Region.

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