Teurer Tarifabschluss: Es fehlen 480 000 Euro

Kämmerer rechnet mit Mehrausgaben von 480 000 Euro.

Willich. Die Tarifabschlüsse für den öffentlichen Dienst kommen die Stadt Willich teuer zu stehen: Um drei Prozent steigen rückwirkend zum 1. März die Monatsgehälter, im nächsten Jahr sind es nochmals 2,4 Prozent mehr. Darauf hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften in Potsdam geeinigt. Was das für den laufenden Haushalt in Willich bedeutet, hat Kämmerer Willy Kerbusch schon konkret ausgerechnet: „Es fehlen uns dadurch jetzt 480 000 Euro.“

Ein Plus bei den Löhnen in Höhe von 250 000 Euro hatte Kerbusch für 2014 ohnehin schon vorsichtig einkalkuliert. Tatsächlich sind es jetzt sogar 730 000 Euro geworden. Was unter Strich das besagte Minus von 480 000 Euro ergibt.

„Ich werde nun versuchen, einen Teil dieser Summe durch personalwirtschaftliche Maßnahmen zu erwirtschaften, etwa durch die spätere Besetzung von Stellen“, erläuterte der Kämmerer. Mehr als 130 000 Euro könne er dadurch allerdings nicht gutmachen.

Auch bei der Kreisumlage muss Kerbusch in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen: Wenn der Kreishaushalt heute verabschiedet wird, hat dies für Willich ein Plus in Höhe von 360 000 Euro im Vergleich zum Haushalt zur Folge.

„Insgesamt müssen also 840 000 Euro konsolidiert werden“, so der Kämmerer. Er kündigt deshalb Ausgabenreduzierungen an und will dem Stadtrat noch vor der Sommerpause ein Konzept vorlegen, um dem Haushalt ausgeglichen gestalten zu können.

„Wir uns bedeutet die Entwicklung ganz klar: Unserer strikter Konsolidierungskurs muss beibehalten werden“, sagt Kerbusch. Es sei keine Zeit, um Geschenke zu machen.

In diesem Sinn hatte sich auch die Kreisverwaltung als Kommunalaufsicht mit Blick auf den Willicher Haushalt 2014 geäußert. Dieser sei nur „fiktiv ausgeglichen“, heißt es darin, da die Stadt auf Rücklagen in Höhe von 800 000 Euro zurückgreifen müsse. Das sei auch in den nächsten Jahren ähnlich zu erwarten.

Kerbusch weiß das auch: Erst ab 2017 hat er wieder einen Überschuss eingeplant. „Ohne den Kommunalsoli hätten wir den strukturellen Ausgleich aber jetzt schon geschafft“, sagt er. Als Risikofaktoren der nahen Zukunft nennt er die „Baustelle Inklusion“ und die Kosten für die U 3-Betreuung. Denn der Bedarf sei in Willich viel größer als kalkuliert.

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