Nach Festnahmen in Chemnig und Leipzig : Terror: So lebte der Komplize Khalil A. in Willich
Willich/Kreis Viersen. In Zuge der Ermittlungen zum Bombenfund im sächsischen Chemnitz gibt es einen Verdächtigen, der in Willich gelebt hat. Auf Anfrage der WZ bestätigte die Pressestelle des Kreises Viersen, dass der 33-jährige Khalil A. mehrere Monate in der Flüchtlingsunterkunft in der Neersener Niershalle gewohnt hat.
Der Syrer gilt in den Ermittlungen als Komplize des Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr, der nach mehrtägiger Suche gestern festgenommen worden ist. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa ist Khalil A. Mieter der Wohnung, in der 1,5 Kilogramm höchstgefährlicher Sprengstoff gefunden worden war.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem inhaftierten 33-jährigen Syrer vor, dem Hauptverdächtigen seine Wohnung in Chemnitz überlassen zu haben. Außerdem soll er für Al-Bakr in Kenntnis der Anschlagspläne die notwendigen Stoffe im Internet bestellt haben. Der Sprengstoff ist nach Angaben der ermittelnden Behörden identisch mit dem Material, das IS-Terroristen bei den verheerenden Anschlägen in Frankreich und Belgien verwendet haben.
Der Kreis Viersen teilte mit, dass Khalil A. am 25. November 2015 als Flüchtling in Deutschland eingereist ist. „Er wurde durch die Bezirksregierung der der Stadt Willich zugewiesen. In Willich ist er am 6. Januar 2016 angemeldet worden“, so die Pressestelle des Kreises. Die Unterbringung sei in der Niershalle am Rothweg erfolgt. Dort gab es von November 2015 bis Mitte Juni eine Notunterkunft, in der Spitzenzeiten 180 Flüchtlinge untergebracht waren. Inzwischen wird die Halle wieder von Willicher Sportvereinen und Schulen genutzt.