Tauben überzeugen Preisrichter

Ein Problem verschärft sich: Der Züchternachwuchs fehlt.

Tauben überzeugen Preisrichter
Foto: Kurt Lübke

Schiefbahn. Die Gemeinschaft Willicher Brieftaubenzüchter stellte am Wochenende die schönsten und besten Tiere in der Kulturhalle aus, insgesamt 91 Tauben. Die Reisesaison war gut gelaufen, die Preisrichter waren sehr zufrieden. Trotzdem wurde die Ausstellung von einem Problem überschattet, das nicht erst seit gestern besteht, das sich aber zunehmend verschärft: Es mangelt an Nachwuchs. 28 Züchter gehören der Gemeinschaft derzeit an, vor rund 40 Jahren waren es noch mehr als 120. Deshalb steht nicht fest, ob es im kommenden Jahr eine Ausstellung geben wird. Bürgermeister Josef Heyes freute sich, dass in der Fachzeitschrift „Die Brieftaube“ ein Bericht über einen Schiefbahner Züchter erschienen ist: Winfried Faßbender bringt Schülern der Astrid-Lindgren-Schule das Hobby „Taubenzucht“ nahe. „Die Begeisterung war riesig, mehr Werbung kann man nicht machen“, schreibt Elita Grafke, Naturschutztrainerin beim Nabu.

Heyes plauderte aus dem Nähkästchen: „Als ich 1968 meine Frau kennenlernte, hatte mein späterer Schwiegervater Heinrich Bogie auch Tauben, und er hätte gerne gesehen, dass ich dieses Hobby übernehme.“ Er habe sich aber für die Tochter entschieden. „Ich wusste aber, wie man die Tiere dopt“, scherzte Heyes. Nicht nur die Schwiegersöhne wollen das Hobby ihrer Schwiegerväter nicht fortführen, auch die Söhne haben keinen Spaß mehr an der Taubenzucht. Das war bei Uwe Geschonnek anders: Der 53-Jährige hat eine Schlaggemeinschaft mit Vater Günter (81). Jede der Tauben habe in der Saison 3500 bis 4000 Kilometer zurückgelegt bei 14 Touren, wobei der Auflassort zwischen 200 und 600 Kilometer von Willich entfernt war.

Walter Höfges ist mit seinen 82 Jahren der Älteste in der Riege der Taubenzüchter und der Vorsitzende der Gemeinschaft Willicher Brieftaubenliebhaber. Er nahm die Siegerehrung mit Josef Heyes vor. Der Verein „Alter Stamm Schiefbahn“ war besonders erfolgreich. Stadtmeister wurde Thomas Stutz, gefolgt von der Zuchtgemeinschaft Laurs/Senter, Heinz Lettgen, Winfried Faßbender und Edgar Kunst auf den Plätzen zwei bis fünf. Der beste Altvogel gehört Thomas Stutz, das beste „Alte Weibchen“ kommt aus dem Schlag von Laurs/Senter. Die Jährigen-Meisterschaft entschied Thomas Stutz für sich, es folgte Winfried Faßbender, Heinz Lettgen, Edgar Kunst und Laurs/Senter. In der Meisterklasse setzte sich Julius Schmitz durch, ebenso bei der Jungtierschau.

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