Tag des Kindes: Der „Gang ins Dorf“ wurde zum Familienausflug

Erstmals hatte der Verein „Handwerker in Tönisvorst“ das Fest organisiert — und war zufrieden.

Da wurden die „Kiddies“ doch schwer in den Bann gezogen.

Da wurden die „Kiddies“ doch schwer in den Bann gezogen.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

St. Tönis. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel scheint ganz St. Tönis auf den Beinen. In der Fußgängerzone wimmelt es von Eltern, die von ihren Kindern hier und dorthin gezogen werden. Aus dem Gang „ins Dorf“ wird ein Familienausflug. An insgesamt 26 Ständen präsentieren sich Vereine, Kindergärten und auch Schulen mit Spiel und Spaß beim „Tag des Kindes“.

Spaß hatten alle auch an der Handwerkerbahn, die Thomas Kroschwald fuhr.

Spaß hatten alle auch an der Handwerkerbahn, die Thomas Kroschwald fuhr.

Foto: Reimann

Mit-Organisatorin Ira Ingenpaß ist begeistert. „Nichts ist wie immer“, sagt sie. Das neue Konzept der Vereinigung „Handwerker in Tönisvorst,“ ist voll aufgegangen. So läuft es seit Beginn des Festes in der Innenstadt laut Ingenpaß „besser als gut.“

Tag des Kindes: Der „Gang ins Dorf“ wurde zum Familienausflug
Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Vor ihrem Laden, Fotostudio1, hat sie mit ihren Mitarbeitern ein kleines Set für Fotos aufgebaut. „Wir haben die Karibik nach St. Tönis geholt.“, lacht Ingenpaß und schnappt sich schnell ihre Kamera, als ein Junge ankommt, um Fotos zu machen. „Möchtest du ins Boot?“ „Nein. Ich will aufs Surfbrett!“, sagt Till (5). Schnell wird das kleine Boot durch das Surfbrett ersetzt und Till zieht seinen Vater mit sich auf das Brett.

Etwas weiter steht der Motorradclub Liberty und bietet Rundfahrten auf seinen Motorrädern an. Die Kinder können sich aus einer Auswahl von zehn „Mopeds“ aussuchen, auf welchem sie fahren wollen. Ganz beliebt ist hierbei das Trike. Die anderen Motorräder werden stehen gelassen. „Such dir eins aus.“ „Ist mir eigentlich egal.“, sagt Tim (9) und geht trotzdem durch die Reihen. Nach kurzer Suche findet er doch ein Motorrad nach seinem Geschmack. Schnell dicke Lederjacke und Helm angezogen und schon ist er mit einem Liberty-Mitglied weg. Kleinere Kinder bekommen noch eine grelle Warnweste. Sicherheit geht vor.

Gegenüber von Lessenich startete die „Handwerkerbahn“, ein Trecker mit Planwagen, gefahren von Thomas Kroschwald. Die Bahn ist immer voll besetzt. Kurz bevor es losgeht, „briefen“ Eltern regelmäßig ihre Kinder, so auch ein Vater: „Ich warne dich, Alex. Wenn du deine Pulle während der Fahrt rauswirfst . . ..“

Auch die „Kung Fu San Soo“-Schule Scheler stellt sich vor. Aufgebaut sind neben einem kleinen Pavillion einige blaue Matten, auf denen Frank Scheler Besuchern seine Kampfkunst näher bringt. Man könnte meinen, dass er hierbei fast mehr Spaß hat als die Kinder, die sich an Neuem ausprobieren. „Pass auf. Ich schubs’ dich jetzt und du rollst dich ab“, warnt Scheler vor und schon schubst er leicht. Kai (8) rollt sich gekonnt ab und grinst. Kurz drauf hat Scheler eine weiche Stange aus Schaumstoff in der Hand und versucht Kai damit zu treffen. Dieser duckt sich jedoch jedesmal gekonnt weg. „Jetzt mache ich mal etwas schneller. Du hast die Wahl. Schnell oder sehr schnell?“, fragt Scheler. „Schnell. Nur schnell“, entscheidet Kai und duckt sich vor dem nächsten Schwung weg. Grinsend guckt er zu seinen Eltern und sieht den nächsten Schwung nicht kommen. „Hah. Erwischt. Merke: Nie ablenken lassen.“, bemerkt Scheler.

Der Pfadfinder-Stamm St. Tönis baut etwas weiter mit den Besuchern Schwedenstühle. Die selbstgebauten Stücke werden für kleines Geld weiterverkauft. Der Erlös ist für das Jamboree, das in nächstem Jahr in Japan stattfinden wird (WZ berichtete) gedacht. Auf dem Rathausplatz ist an diesem Sonntag der Indianer los. Überall stehen Tipis und rennen Jungs und Mädchen als Indianer verkleidet herum. Die Kinder sind geschminkt und tragen den Federschmuck im Haar. Begeistert trommeln sie oder werfen Ringe.

Der Seulenhof ist traditionell der Ort des Kindertrödels und auch in diesem Jahr voll mit Ständen an denen Kinderkleidung und Spielzeug verkauft wird. Überall sieht man Kinder an den Ärmeln ihrer Eltern zupfen und die Fage stellen: „Mama? Darf ich? Biiiiiiitteeeeee!“ Auf einmal können auch die größten Raufbolde zu kleinen Engeln werden. Um Essen und Trinken kümmern sich derweil die Handwerker aus Tönisvorst. An zwei verschiedenen Ständen werden Waffeln, Kuchen, Bratwurst im Brötchen sowie Getränke verkauft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort