Tackweg/Schluffstraße: Eine Gefahr für Radler

Wo der Tackweg die Schlufftrasse kreuzt, müssen Auto- und Radfahrer besonders aufpassen — es fehlen Hinweise.

Tönisvorst. Reifen quietschen, Radfahrer springen verschreckt von ihrem Drahtesel ab, Autofahrer wechseln die Gesichtsfarbe: Immer wieder spielen sich solche oder ähnliche Szenen an der Kreuzung des Fahrradweges Schlufftrasse mit dem Tackweg im Gewerbegebiet Tempelshof ab. „Es ist ein Wunder, dass da noch nicht mehr passiert ist“, sagt Anwohner Claus Müller.

Der 64-Jährige wohnt seit vier Jahren ganz in der Nähe dieser Kreuzung und beobachtet seither immer wieder Beinah-Unfälle. „Die Radfahrer, die aus Richtung St. Tönis kommen, rechnen oft überhaupt nicht damit, dass sie eine stark befahrene Straße überqueren“, sagt er.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich auch auf dem Radweg kein Hinweis auf die Straße findet. Lediglich die rot-weiße Absperrstange deutet diesen Umstand zart an. Da sie aber nur die Hälfte des Radwegs in Anspruch nimmt, kann sie mühelos umfahren werden.

Für die Autofahrer stellt sich die Situation ähnlich unübersichtlich dar, zumindest für die, die aus Richtung Vorster Straße kommen. Es gibt schlichtweg kein Verkehrszeichen, das auf den kreuzenden Radweg hinweist. Lediglich aus der anderen Richtung kommend, ist ein solches aufgestellt.

Paul Thoenessen, Polizei-Sachbearbeiter für den Verkehr, kennt das Problem. „Das vorhandene Schild steht zu nah am Radweg, auf der anderen Seite soll noch eins platziert werden“, sagt er. Das habe die Stadt ihm Ende Mai zugesagt. Es gibt noch einen Schönheitsfehler. Von der Vorster Straße aus kommend gilt für die Kreuzung mit dem Tempelsweg die Vorfahrtsregelung „rechts vor links“. „Dadurch würden die Fahrzeuge auch gebremst“, sagt Thoenessen.

Aber: Auf der Straße ist eine Fahrbahnmarkierung in Form einer Mittellinie vorhanden. Die dem Fahrer auf dem Tackweg vorgaukeln könnte, er sei auf einer Vorfahrtsstraße unterwegs. „Auch das muss dringend geändert werden“, sagt Thoenessen. Die Stadt habe das ebenfalls zugesagt.

In einem anderen Punkt kann die Polizei die Beobachtungen von Anwohner Claus Müller nicht bestätigen. Er sagt: „Hier wird viel zu schnell gefahren. Das betrifft sowohl die Autos wie den Lkw-Verkehr.“ Daraufhin wurde eine Messung veranlasst.

Eine Woche lang hing an einer Laterne ein kleines Laser-Gerät. Ergebnis: „Nur rund vier Prozent aller Verkehrsteilnehmer überschreiten die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern“, erklärt Thoenessen. Das sei eine sehr geringe Quote. „Was natürlich nicht ausschließt, dass mal ein Einzelner dabei ist, der richtig rast.“

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