Tönisvorst Streit um die Vorster Spielplätze

SPD und Grüne machen Druck. Sie fordern, dass die Ausbaupläne bald umgesetzt werden. Derzeit ruhen sie, da die Mittel noch nicht bereitgestellt sind.

Tönisvorst: Streit um die Vorster Spielplätze
Foto: Reimann

Vorst. Schon vor Monaten hat der Ausbau mehrerer Spielplätze in Vorst begonnen. Doch seit einigen Wochen ruhen dort die Arbeiten — worüber sich Anwohner schon länger wundern. Wolfgang Arretz, der unweit der Fläche „Am Dommeshof“ wohnt, hat sich deshalb schon schriftlich bei der Stadt beschwert. Warum es zu den Verzögerungen kommt, war Thema bei einer gemeinsamen Spielplatz-Begehung der Ratsfraktionen von SPD und Grünen.

„Hier ist eine Spielplatzwüste hinterlassen worden“, kritisierte Helge Schwarz (SPD) beim Ortstermin auf der 5000 Quadratmeter großen Fläche „Im Buysch“. Mitgebracht hatte er den von der Stadt erarbeiteten Ausbauplan, wonach das Areal mit mehreren Großgeräten für ältere Kinder ausgestattet werden soll.

Die Arbeiten ruhen, weil der Rat und der zuständige Fachausschuss zunächst noch die notwendigen Geldmittel bereitstellen müssen. Doch daran hapert es: Gegen die Stimmen von SPD und Grünen sowie der Beschlussempfehlung der Verwaltung hatte der Bauausschuss in seiner Juni-Sitzung beschlossen, beim Rat eine Änderung der Spielleitplanung für Vorst zu beantragen.

SPD und Grüne kritisieren, dass bei einer Änderung dieser Planung das Ergebnis der Bürgerbeteiligung nicht gewürdigt werde. Denn vor knapp einem Jahr hatten Kinder und Jugendliche in Vorst eigene Ideen zur Umgestaltung der Spielflächen entwickelt. Die daraus entstandenen Ausbaupläne würden aber immer noch nicht verwirklicht, da die „bürgerliche Mehrheit“, so Schwarz, umgeschwenkt sei.

Die CDU-Vertreter hatten in der Bauausschussitzung erklärt, beim Ausbau wolle man sich zunächst auf den Vorster Norden beschränken. „Wir möchten die alten Spielplätze „Kniebeler Park“ und „Am Dommeshof“ zusammenfassen und diese im Hinblick auf die Neubebauung dort für alle Altersklassen entwickeln“, erklärten damals die CDU-Vertreter.

Im Süden solle auf der ehemaligen Spielfläche „Am Kuhlenhof“ ein Kleinkinderspielplatz geschaffen werden. Dort könne man in einem nächsten Schritt den benachbarten Platz „Im Buysch“ zu einem Platz für die älteren Kinder, für Jugendliche und für alle Generationen machen, hieß es.

SPD und Grüne sind anderer Ansicht: Aufgrund der geringen Flächengröße und ihres großen Abstandes eigneten sich die Plätze „Kniebeler Park“ und „Am Dommeshof“ für eine Entwicklung eines Platzes für alle Altersklassen (Kategorie A) nicht.

„Am Dommeshof“ stehen mittlerweile schon die beiden Gerüste für die 30 Meter lange Kinderseilbahn und warten auf die Endmontage. Der Baubetriebshof hat erst vor wenigen Tagen ein neues Ballfanggitter für die Basketballanlage erstellt. Die Befürchtung von Anliegern, dort solle nun ein Bolzplatz entstehen, versuchten die SPD-Vertreter zu zerstreuen. Schon im Bauausschuss hatte Spielplatzplanerin Heike Goßen dazu erklärt: „Ich kann doch nicht am Rund- und Spazierweg im Gebiet „Am Dommeshof“ direkt an den Vorgärten einen Bolzplatz anlegen!“ Die Stadt sieht dort eine Spielfläche der Kategorie B (für Kinder von sechs bis zwölf Jahren) vor, am Kniebeler Park sollen Kleinkinder spielen können, auf der Fläche „Im Buysch“ dagegen die älteren Kinder und Jugendlichen. „Für die ist in Vorst derzeit gar nichts da“, sagt Helge Schwarz.

SPD und Grüne fordern, schnellstmöglich die Mittel für den Ausbau der Plätze in vollem Umfang zur Verfügung zu stellen. Sie haben deshalb eine Dringlichkeitssitzung des Jugendausschusses beantragt, der nächste Woche Dienstag tagt. In der Vorlage dazu empfiehlt auch die Verwaltung, an den alten Ausbauplänen festzuhalten. Das letzte Wort hat der Stadtrat dann am 14. September.

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