Ausschuss für Jugend, Soziales, Senioren und Sport der Stadt Tönisvorst Das lange Warten auf den Streetworker in Tönisvorst

Tönisvorst · Die Sozialarbeit war jetzt Thema im Tönisvorster Jugendausschuss. Die SPD beklagt die Vakanz.

 Immer wieder gibt es Vandalismusschäden an der Rosentalhalle in St. Tönis. Auch an dieser Stelle könnte ein Streetworker präventiv wertvolle Arbeit leisten.

Immer wieder gibt es Vandalismusschäden an der Rosentalhalle in St. Tönis. Auch an dieser Stelle könnte ein Streetworker präventiv wertvolle Arbeit leisten.

Foto: Marc Schütz

. Weiterhin in den Sternen steht, ob und wann die Stelle eines Streetworkers in St. Tönis eingerichtet wird. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales, Senioren und Sport der Stadt Tönisvorst wurde das Thema wieder einmal vertagt.

Die Erfahrung anderer Kommunen zeige, dass Stellen im Streetwork nur äußerst schwer besetzt werden können, sagte Bürgermeister Thomas Goßen. Was für ihn auch mit den ungewöhnlichen Arbeitszeiten eines Streetworkers zusammenhänge. Zudem müsse die Stelle unbefristet ausgeschrieben werden, um überhaupt erfolgversprechend zu sein. „Man muss die richtige Persönlichkeit finden“, sagte er.

Er erinnerte daran, dass man 2013 die Stelle besetzt habe. Diese Person habe jedoch sofort wieder gekündigt. Außerdem erinnerte er daran, dass die Stadt an den Schulen Schulsozialarbeiter beschäftige und zwei Jugendfreizeiteinrichtungen unterhalte.

Ratsfrau Silke Depta (SPD) glaubt, dass die Verwaltung das Thema letztlich aussitze: „Das ist etwas, was mich sehr ärgert.“ Seit zehn Jahren fordere die SPD-Fraktion die Einrichtung einer Streetworker-Stelle für St. Tönis.

Immer wieder gebe es Beschwerden über Lärm, Krawall und Vandalismus in den Bereichen Pastorswall, Wilhelmplatz, Sporthalle Rosental oder am Schulforum Corneliusfeld. Eine Standortanalyse des Kreises Viersen habe aufgezeigt, dass sogar Jugendliche von Krefeld nach St. Tönis kämen, weil sie sich dort weitgehend unbeobachtet fühlten.

„Die SPD ist seit Jahren der Meinung, dass wir jemanden brauchen, der sich um diese Jugendlichen kümmert. Ein Streetworker kann einen ganz anderen Zugang aufbauen als ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes“, so Silke Depta. Der Kontakt über das Ordnungsamt bleibe unpersönlich. „Oftmals wird da nur die Autoscheibe runtergedreht und eine Verwarnung ausgesprochen“, findet sie. Diese Jugendlichen hätten mehr verdient. Ein Streetworker sei zu Fuß unterwegs, begegne den Jugendlichen auf Augenhöhe. Eine solche Arbeit könnten die drei Schulsozialarbeiter der Stadt zusätzlich zu ihrem üblichen Aufgabenfeld gar nicht leisten.

Vor sieben Jahren war nach dem Vortrag einer Streetworkerin aus Willich Bewegung in die Sache gekommen. Die Stelle wurde ausgeschrieben.  2015 wurde sie aus dem Haushaltsplan gestrichen, „ohne jegliche Begründung“, wie sich Silke Depta empört.

Jetzt ist weiterhin alles offen. Die Stelle müsste nach erneuter Zustimmung durch den Kreis Viersen zunächst in den Stellenplan des Haushaltes 2021 aufgenommen und dann neu ausgeschrieben werden, bevor man die Kandidatensuche überhaupt starten könnte.

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