Tönisvorst Stolpersteine für Tönisvorst: Schüler suchen Zeitzeugen und Dokumente über die NS-Zeit

Die Arbeitsgemeinschaft des Michael-Ende-Gymnasiums hatte zum Infoabend geladen.

Tönisvorst: Stolpersteine für Tönisvorst: Schüler suchen Zeitzeugen und Dokumente über die NS-Zeit
Foto: Hüskes

Tönisvorst. Sina Kugel hat bereits vor zwei Jahren das Abitur am Michael-Ende-Gymnasium gemacht. Der Schule ist die junge Frau aus Tönisvorst aber immer noch eng verbunden, nach wie vor engagiert sie sich in der Arbeitsgemeinschaft „Stolpersteine“, die der Geschichtslehrer David Wirth leitet. „Das ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagt die junge Frau.

Tönisvorst: Stolpersteine für Tönisvorst: Schüler suchen Zeitzeugen und Dokumente über die NS-Zeit
Foto: Hüskes

Wie Sina Kugel geht es mehreren Schülern des Michael-Ende-Gymnasiums. Sechs Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9, zwei Abiturienten und die ehemalige Schülerin sind aktiv in der AG. Um Werbung für ihre Projekte zu machen, weitere Mitstreiter zu finden und Spenden zu sammeln, luden die Jugendlichen und ihr Lehrer jetzt ins St. Töniser „Ravvivi“ ein. Etwa 15 Interessiere waren gekommen, darunter Werner Lessenich vom Heimatbund St. Tönis, Manfred Tripp und Christel Tomschak vom Initiativkreis „Stolpersteine für Vorst“ und Helge Schwarz, Vorsitzender der SPD Tönisvorst.

Sina Kugel, ehemalige Schülerin des Michael-Ende-Gymnasium

In einem kurzen Rückblick berichten die Schüler von der Verlegung der Stolpersteine in Vorst. Für die Gedenkfeier, die mit der Verlegung durch den Künstler Gunter Demnig verbunden war, haben die Mitglieder der Schul-AG die Lebensläufe der deportierten Juden und Nazi-Gegner recherchiert und vorgetragen.

Auch in St. Tönis gestalteten sie die Verlegung der Stolpersteine mit. Außerdem sind sie an der Organisation des St. Töniser Lichterzugs zum Gedenken an die Reichspogromnacht im November beteiligt, unterstützen die Stolperstein AG Kempen, besuchen Gedenkstätten und sprechen, wenn sie die Möglichkeit bietet, mit Zeitzeugen. Die Hauptaufgabe aber sehen die Schüler in der Recherchearbeit. Wo haben Juden oder Menschen gelebt, die von den Nazis verfolgt, deportiert oder getötet wurden? Wer waren diese Menschen? Wie hießen sie? Wie hat sich ihr Lebenslauf gestaltet? „Um all das herauszufinden, brauchen wir Archivmaterial und Zeitzeugen“, sagt Justus Jansen und bittet die Zuhörer, von der Arbeit der AG zu erzählen und sich selber zu engagieren. Wer Dokumente über die NS-Zeit in Tönisvorst hat oder Zeitzeuge ist, wird gebeten, sich an die AG Stolpersteine zu wenden (Sekretariat Michael-Ende-Gymnasium, Tel. 02151/79260).

Außerdem suchen die Schüler Menschen, die die Arbeit finanziell unterstützen, denn die AG würde gerne weitere Stolpersteine an der Viersener und der Krefelder Straße in St. Tönis verlegen lassen.

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