Stolpersteine - Erinnerung an die dunkle Zeit

Am Dienstag wurden an Clevenstraße und Lindenallee in Vorst Stolpersteine verlegt.

Vorst. Es war eine beeindruckende Zeremonie, mit der am Dienstagmorgen im Vorster Ortskern Stolpersteine verlegt wurden. Die liegen nun im Pflaster vor Häusern, in denen früher jüdische Mitbürger gewohnt hatten, die von den Nazis vertrieben oder verschleppt worden waren.

„Dieser Ort hat viele beeindruckende Tage gesehen“, sagte Bürgermeister Thomas Goßen während der Zeremonie. Die Steine seien ein Zeichen für die dauerhafte Erinnerung an dunkle Zeiten.

Wie die Idee entstanden war, die Steine zu verlegen, erläuterte Peter Joppen, Sprecher des Initiativkreises „Stolpersteine“. Er lobte ausdrücklich die breite Unterstützung, die das Projekt gefunden hatte. Rabbiner Yitzchak Mendel Wagner sprach in Hebräisch über den Holocaust, erwähnte dabei die größten Vernichtungslager der Nazis.

„Das Vergessene kommt zurück“, lobte Pfarrer Kamm, während sein evangelischer Amtsbruder Bernd Pätzold daran erinnerte, dass die Feuerwehren vom herrschenden brauen Pack die Anweisung hatten, brenndende Synagogen oder Häuser von jüdischen Mitbewohnern nicht zu löschen. Daran hätten sie sich überwiegend gehalten. Bemerkenswert: Im Haus Clevenstraße 17 wohnte einer der Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Vorst.

An die acht Lebensläufe der jüdischen Mitbewohner a erinnerten Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums, die sich in einem Arbeitskreis intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hatten. Vor den Häusern wurden Fotos aufgestellt und dazu Rosen niedergelegt.

An weitere Opfer von Nazi-Terror und -Gewalt wird mit einer Gedenktafel erinnert, die demnächst am Vorster Marktplatz aufgestellt werden soll. Der Termin steht noch nicht fest.

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