Bürgermeister: Stichwahl in Tönisvorst „Ganz Ohr“: Frühstücksgespräche in Vorst und St. Tönis

Tönisvorst · Was weiß man über Wahlkampf-Strategien der CDU für Thomas Goßen und von SPD, Grünen und GUT für Uwe Leuchtenberg? Ein satirischer Mitschnitt.

 Thomas Goßen. Er will.

Thomas Goßen. Er will.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Wer wird Bürgermeister in Tönisvorst? Die Frage ist weiter unbeantwortet. Wetten werden angenommen. Thomas Goßen (CDU-Kandidat) und Uwe Leuchtenberg (SPD/Grüne/GUT) müssen weiter wahlkämpfen. Bis zur Entscheidung am 27. September.

Hören wir zur Einstimmung auf den nun noch einmal heißlaufenden Wahlkampf doch einmal hinein in zwei fiktive Frühstücksgespräche. Eines in St. Tönis, eines in Vorst, am Morgen nach der Wahl. Sie haben sich so nicht abgespielt, könnten aber geführt worden sein. Los geht es in St. Tönis, im Esszimmer des amtierenden Bürgermeisters.

Dirk Louy, Parteichef der CDU: „Nein danke, Thomas, kein Brötchen mehr. Wir müssen jetzt über Deine, über unsere Wahlkampftaktik der nächsten Tage sprechen.“
Thomas Goßen: „Dirk, ich will mir treu bleiben, authentisch, mit Inhalten und überprüfbarer Sachlichkeit punkten, im Dialog, aber nicht per Facebook. Kein Tamtam.“

Louy: „Weiß ich doch. Akzeptiere ich doch auch. Aber, das sag ich dir Thomas, dann wird’s eng für dich. Leuchtenbergs Troika wird weiter drehen, ähm, aufdrehen. Da müssen wir gegenhalten. Das erwartet Optendrenk auch von uns Tönisvorstern. Hab’ eben mit ihm telefoniert. Er war not amused.“
Goßen: „Ich würde gerne ein stückweit in die direkte Kommunikation gehen. Podiumsdiskussion à deux. So wie die Kempener Bürgermeister-Kandidaten das durch Vereinseinladungen hatten. Da kann ich punkten. Wie im Rat. Aber das Interesse an der direkten Auseinandersetzung schien mir bei meinen Mitbewerbern nicht ernsthaft groß.“
Louy: „Durch Heimatverein? Stadtkulturbund? Stadtsportbund? Die werden wegen Corona verständlicherweise abwinken. Aber Du musst den Bürgern und auch unseren Mitgliedern noch mal unmissverständlich klar machen, dass Du den Bürgermeisterposten weiter wirklich willst. Denk doch nur an Stek 2035, die Stadtentwicklung, was Du da alles mit angeschoben hast. Da willst Du doch die Bürger-Workshops begleiten und, und, und. Dann erst die Aussicht auf das neue Bürgermeister-Büro mit Aussicht auf was auch immer.“
Goßen: „Ichwill.“

Louy: „Und mit welcher Idee gehe ich heute Abend in die Krisensitzung?
Goßen: „Ich könnte individuell gestaltete Apfelstadt-Gutscheine verschenken. Passt zu Vorst und St. Tönis. Kundenbindung. Heimat-gossen.“
Louy: „Ist doch ein Anfang!

Zeitgleich in Vorst. Daniel Ponten (GUT) und Uwe Leuchtenberg auf der sonnigen Dachterrasse im Dialog.
Uwe Leuchtenberg: „Daniel, wir müssen los! Ich hab noch zehn neue Pappaufsteller im E-Smart, die müssen verteilt werden. Um 14 Uhr ist mein Gespräch mit Angela Krumpen an meiner Laube. Und um 16 Uhr soll ich mit den Grünen über den Schluff radeln. Dann muss die Drohne über dem Windrad schweben. Noch Kaffee, Daniel? Und morgen früh sollten wir unbedingt noch ein Stück mit der Straßenbahn fahren oder, noch besser, bei Real einen möglichen Schienenstrang verlegen, bevor ich übermorgen den ersten Spatenstich für, nein, nicht das Rathaus, für die drei Apfelbäume setze, die wir spenden – als gutes Beispiel für die Aufforstung der Kaserne. Und dann müssen wir noch den Dienstagnachmittag pla...“  

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