Startschuss für Ärzte-Zentrum

Neues Angebot in St. Tönis: Urologe und Hausarzt ab Sommer an einem Standort.

Startschuss für Ärzte-Zentrum
Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Das Wichtigste aus Patientensicht zuerst: Noch betreiben der Allgemeinmediziner Klaus Verstraeten (Kirchplatz) und der Facharzt für Urologie Dr. Uwe Winzer (Ringstraße) ihre jeweilige Praxis am altbekannten Standort. Bis zum Sommer werden die beiden Mediziner aber ins neugegründete Medizinische Versorgungszentrum Tönisvorst, kurz MVZ, ziehen, das innerhalb des Krankenhauses untergebracht wird (die WZ berichtete).

Dahinter steht, wie auch beim Krankenhaus, die Alexianer Krefeld GmbH. Die entsprechende MVZ-Gesellschaft ist gegründet worden, offizieller Startschuss war der 1. April. Da aber noch einige Umbauten im Erdgeschoss an der Hospitalstraße notwendig sind, können die ersten Behandlungen vor Ort erst um den 1. Juli herum vorgenommen werden. Für die Patienten ändert sich dann im Kern lediglich die Adresse.

Gestern stellten die Verantwortlichen das neue Angebot vor. „Die medizinische Versorgungsstruktruktur in Tönisvorst ist vom Problem der mittelfristig bestehenden Unterversorgung vor allem an Hausärzten betroffen“, erklärte Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Krefelder Alexianer und zusammen mit Franziska Seefeld auch in der Geschäftsführung der Trägergesellschaft Alexianer MVZ Krefeld. Diesem Problem will man nun aktiv entgegentreten.

„Wir möchten mit dem MVZ am Maria-Hilf die medizinische Versorgung aller Bürger sicherstellen“, so Seefeld, die seit Jahren in St. Tönis wohnt und daher „gerade mit den Strukturen des Gesundheitswesens eng vertraut“ sei, wie es gestern hieß. Zudem habe sie den Aufbau des Facharztzentrums Krefeld begleitet und sei seitdem verantwortliche Ansprechpartnerin für die dort niedergelassenen Ärzte. Eine ähnliche Rolle wird sie nun in ihrem Heimatort übernehmen.

Überhaupt wird das MVZ eine nahezu rein St. Töniser Angelegenheit, nicht nur wegen des Standorts, sondern auch wegen des Personals. Denn auch Hausarzt Verstraeten wohnt hier. Und sein Kollege Winzer wird in Kürze in die Nähe des neuen Arbeitsplatzes ziehen.

Beide Ärzte arbeiten künftig im Angestelltenverhältnis, bleiben aber in der Ausübung ihrer ärztlichen Tätigkeit unabhängig, wie mehrfach betont wurde. „Kaufmännisch bin ich jetzt weisungsgebunden, medizinisch nicht“, so der Urologe. Nach Ansicht von Winzer liegen die Alexianer mit diesem Projekt, in das für den Anfang „mehr als eine halbe Million Euro“ investiert wird, voll im Trend. Denn: „Einzelpraxen werden auf Dauer nicht weiter existieren.“ Man finde keine jungen Leute mehr, die bereit seien, den Hausarztjob im klassischen Sinne zu machen, ergänzte Wilke. Fünf freie Hausarztsitze gebe es mittlerweile im Stadtgebiet.

Das MVZ übernimmt für die Ärzte die Verwaltung und auch das kaufmännische Risiko. Die beiden Praxisteams bis hin zur Reinigungskraft würden vollständig übernommen.

Die hausärztliche und urologische Versorgung am Standort ist laut Alexianer-Chef Wilke langfristig gesichert — auch mit Blick auf das Alter der beiden Ärzte, das jeweils über 60 liegt. Denn die beiden Kassenarztsitze sind in die GmbH übergegangen. Man suche bereits nach weiteren Ärzten fürs MVZ, auch aus anderen Disziplinen. Genannt wurden unter anderem Hautärzte und Neurologen.

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