Starke Kinder können sich wehren

Stadtwerke und WZ rufen gemeinsam eine Kursreihe zum Schutz vor sexuellem Missbrauch ins Leben.

Tönisvorst. Erst in dieser Woche gab’s wieder die üblen Schlagzeilen, wonach ein verurteilter, aber auf freiem Fuß befindlicher Straftäter sich an einem Kind vergreifen wollte. Dabei ist es in den seltensten Fällen der große Unbekannte. Immer wieder sind es Täter aus dem Umfeld der Kinder, die einen sexuellen Missbrauch mit Gewalt erzwingen. Was kann man auf der Seite derjenigen tun, die als potenzielle Opfer in Frage kommen. Hier will die Aktion "Ich bin stärker" ansetzen, die die Westdeutsche Zeitung zusammen mit den Stadtwerken Tönisvorst in Leben gerufen hat.

Bereits im August hatte es im Ferienprogramm der Stadt ein Training gegeben, das unter dem Titel "Gemeinsam sind wir stark" stand. Jochen Moors, Sicherheitsunternehmer aus Tönisvorst und Roland Krichel, Sicherheitsberater und Selbstverteidigungstrainer, hatten Jugendlichen Techniken und Methoden gezeigt, wie sie sich möglichem Missbrauch oder Gewaltdelikten entziehen können.

"Wir wollten aufbauen auf diese Aktion, aber auch ein gutes Stück weitergehen", sagt Christina Achtnich, Sprecherin der Niederrheinwerke, die die Aktion mit betreut. Konkret heißt das: Den Rahmen für das Training bilden nicht ein Nachmittag, sondern vier Vormittage. Das geschieht nach Geschlechtern getrennt.

Den Auftakt machen die Mädchen, für die vier Termine im Februar angeboten werden (siehe Infokasten). Angesprochen sind Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren. Pro Gruppe sind maximal 30Teilnehmer vorgesehen, bei der Mädchengruppe wird eine weibliche Trainerin das Team um Jochen Moors und Roland Krichel verstärken.

Die Jungen trainieren ab Mitte März, angesprochen ist hier die Altersgruppe zwischen 9 und 15 Jahren. Das Ganze kostet 30 Euro. Kinder von Gas- oder Stromkunden der Stadtwerke bekommen das Geld zurück, wenn sie an allen vier Trainingsterminen teilgenommen haben.

Klar, dass die WZ sofort dabei war, als ein Partner für die Aktion "Ich bin stärker" gesucht wurde. "Da stehen wir zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung, die wir als größte Tageszeitung vor Ort haben", sagt Redakteur Werner Dohmen.

Was treibt die Energieversorger an? "Wir verstehen uns nicht als reine Energielieferanten, sondern als Teil der örtlichen Lebensgemeinschaft", sagt Christina Achtnich. Dazu zähle auch die Unterstützung von kulturellen und sportlichen Projekten.

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