Tönisvorst Stadtrat: Ärger über Fehler in der Bauverwaltung

Nach Verzögerung von etwa sechs Monaten für das Baugebiet Vorst-Nord kündigt Bürgermeister Konsequenzen an.

Tönisvorst. In der Bauverwaltung sind Fehler mit schwerwiegenden Folgen gemacht worden sind. Die seien zwar nur formeller Natur, wie es im Rat hieß, sorgen allerdings dafür, dass die Bezirksregierung die Planunterlagen des Baugebietes Vorst-Nord beanstandete. Jetzt müssen Teile des Verfahrens neu erfolgen (die WZ berichtete). Folge ist eine Verzögerung von etwa sechs Monaten, so Fachbereichsleiter Marcus Beyer.

Ihm und Bürgermeister Thomas Goßen konnte man den Ärger über die Verzögerungen ansehen. „Der Fehler war total überflüssig“, sagte der Bürgermeister. Er kam kurz auf mögliche Konsequenzen zu sprechen: „Auch dazu werde ich das Einverständnis der Personalvertretung brauchen.“ Details ließ er offen. Das „auch“ bezog Goßen darauf, dass bislang der Personalrat der dringend benötigten zusätzlichen Stelle für den Baubereich nicht zugestimmt habe. Schon beim Verfahren zur Planung des Wohngebietes zwischen Friedhof und Schäferstraße in St. Tönis war es zu Formfehlern gekommen.

„Wir haben lange Zeit gegen Windmühlenflügel gekämpft“, sagte Michael Horst (SPD). Die SPD habe seit Jahren die zusätzliche Stelle gefordert. Aber erst in diesem Jahr sei die zusätzliche Kraft ausgewiesen worden. Horst zeigte ein gewisses Verständnis für die Überforderung des betreffenden Mitarbeiters: „Da muss jemand ganz gehörig auf dem Zahnfleisch gegangen sein.“ Nicht nachvollziehen könne er das Verhalten der Personalvertretung.

Zurückkarten wollte CDU-Fraktionsvorsitzender Helmut Drüggen nicht, sein kurzer Kommentar: „Das Krisen-Management muss jetzt funktionieren — und vor allem müssen wir beziehungsweise die Verwaltung aus den Fehlern lernen.“ Seine CDU-Kollege Maik Giesen dankte dem Bürgermeister für die „offenen Worte“ und regte an, jetzt allen neuen Grundstücksinteressenten die Verzögerungen mitzuteilen und möglichst schnell das neue Verfahren durchzuführen: „Vorst braucht dringend das neue Baugebiet“.

Der Vorsitzende des Planungsausschusses, Hans-Joachim Kremser (SPD), schloss eine Sondersitzung des Fachausschusses sowie des Rates nicht aus. Er sah bereits weiteres Unheil nahen: „Jetzt bleiben in der Bauverwaltung andere Sachen liegen.“ Hoffentlich komme es nicht zu einer „Kettenreaktion“.

Auch im nichtöffentlichen Teil soll über Konsequenzen nicht gesprochen worden sein. An sich sollte der Rat die Quadratmeter-Preise für die dort beabsichtigten neuen Grundstücke festlegen. Dies wurde verschoben und wird wahrscheinlich erst nach dem neuen Satzungsbeschluss erfolgen. Welche finanziellen Konsequenzen die Verschiebung hat, wurde im öffentlichen Teil nicht gesagt.

Der Rat hob am Ende den alten Satzungsbeschluss zu Vorst-Nord ohne Gegenstimmen bei fünf Enthaltungen auf. schö

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